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Schwangerschaft: Alkoholkonsum beeinflusst Entwicklung der Gehirnfunktionen beim Kind längerfristig

Amerikanische Forscher um Dr. Prapti Gautam vom Saban Forschungsinstitut des Kinderkrankenhauses in Los Angeles haben erstmals festgestellt, dass Kinder mit einer „Fetalen Alkoholspektrum-Störung“ (Fetal Alcohol Spectrum Disorder =FASD) bei bestimmten kognitiven Aufgaben schwächere Hirnaktivität zeigen als ihre gesunden Altersgenossen.

Diese neuen Erkenntnisse deuten auf einen möglichen neuronalen Mechanismus als Ursache für die anhaltenden Aufmerksamkeitsprobleme bei Menschen mit FASD hin. Die Ergebnisse dieser Studie wurden Anfang August in dem Fachblatt „Cerebral Cortex“ veröffentlicht.

"Die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) wurde bisher schon verwendet, um die Hirnaktivität bei Kindern mit FASD während der Beschäftigung mit verschiedenen kognitiven Aufgaben zu beobachten. Die amerikanischen Wissenschaftler sind aber ersten, die diese Technik nutzten, um Gehirnaktivitäten im Laufe der Zeit zu beobachten", erklärte Gautam in einer Pressemeldung des Forschungsinstitutes. Sie verfolgten die Entwicklung der Gehirnaktivität der Kinder über zwei Jahre. "Wir wollten sehen, ob die Unterschiede in der Hirnaktivierung zwischen Kindern mit FASD und ihren gesunden Altersgenossen gleich blieben oder sich veränderten, während die Kinder älter wurden"

FASD umfasst ein breites Spektrum an Folgeschäden, die mit der Exposition des Kindes mit Alkohol vor der Geburt verbunden sind, darunter auch kognitive Beeinträchtigungen, Intelligenzminderung, Aufmerksamkeitsstörungen. Diese Symptome können bei Menschen mit FASD zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problemen führen.

Während sich bei den meisten Kindern und Jugendlichen die Gehirnfunktionen- sichtbar in vermehrten Gehirnaktivitäten -, das Arbeitsgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit schnell verbesserte, nahm bei den Heranwachsenden mit FASD die Gehirnaktivität, insbesondere bei visuell-räumlicher Wahrnehmung eher ab - vor allem in den frontalen, temporalen und parietalen Hirnregionen.
Dies beweist, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft die Entwicklung der Signalverarbeitung im Gehirn verändert, und zwar lange nach den schädlichen Einflüssen des Alkohols im Bauch der Mutter. Die atypische Entwicklung der Gehirnaktivierung bei Kindern mit FASD könnte laut den Autoren die anhaltenden geistigen und Verhaltensprobleme erklären, so die Experten.

Quelle: T<link http: www.newswise.com articles _blank external-link-new-window external link in new>he Saban Research Institute (via newswise), <link http: www.kinderaerzte-im-netz.de http cercor.oxfordjournals.org content early _blank external-link-new-window>Neuroscience