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Schwangerschaft in frühen Jugendjahren besonders risikoreich

Schwangerschaften zu Beginn des Jugendalters bergen das Risiko für höhere Komplikationsraten und für eine Behandlung auf der Intensivstation im Vergleich zu Schwangerschaften bei älteren Teenagern. Darauf macht eine amerikanische Studie aufmerksam.

Für diese Studie untersuchten die amerikanischen Forscher:innen die Akten von mehr als 90.000 Entbindungen von schwangere Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren und verglichen die Ergebnisse der jüngsten Mädchen mit denen älterer Teenager.

„Unsere Studie hat herausgefunden, dass ein schwangeres Kind oder ein sehr junger Jugendlicher in Bezug auf die Geburt nicht einfach ein ‚kleiner‘ Jugendlicher ist“, erklärte Studienautorin Prof. Dr. Katherine Goodman von der University of Maryland.

„Wir fanden heraus, dass 10- bis 13-Jährige ein um 56% höheres Risiko für eine Frühgeburt und ein um 32% höheres Risiko für einen Kaiserschnitt hatten als die 14- bis 17-Jährigen“, verdeutlichte Goodman in einer Pressemitteilung der University of Maryland.
Die Daten stammten aus der Premier Healthcare Database, einem nationalen Verzeichnis, das Daten zu etwa einem Viertel aller Krankenhausentlassungen in den USA enthält. Die Forscher*innen untersuchten Fälle von Januar 2019 bis Mai 2021.

Bei schwangeren Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren kam es in 18,5% der Fälle zu einer Frühgeburt, verglichen mit 11,6% bei Teenagern im Alter von 14 bis 17 Jahren und 10,5% bei älteren Teenagern im Alter von 18 bis 19 Jahren.

Bei den jüngsten Mädchen benötigten etwa 22% einen Kaiserschnitt, verglichen mit 16,4% der Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren und 20,1% der Teenager im Alter von 18 bis 19 Jahren. Die Experten und Expertinnen schlossen auch andere Einflussfaktoren aus.

In der Studie nahmen Wissenschaftler*innen etwa 68.000 Schwangerschaften bei Teenagern im Alter von 18 bis 19 Jahren, fast 23.000 bei Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren und 206 bei Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren unter die Lupe
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein Schwerpunkt auf Schwangerschaftsverhütung und angemessener Versorgung im Falle einer Schwangerschaft wichtig ist – mit Zugang zu allen Optionen, einschließlich Abtreibung, wenn die Schwangerschaft nicht erwünscht ist“, so die Erstautorin der Studie, Prof. Dr. Beth Pineles von der University of Pennsylvania.

Die Daten zu den Einweisungen auf die Intensivstation sind vorläufig und sollten in zukünftigen Studien bestätigt werden, räumten die Studienautoren ein. Ihrer Meinung nach sei es bemerkenswert, dass Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren dreimal so viele Einweisungen auf die Intensivstation erhielten wie die 14- bis 19-Jährigen.
"Geburtskomplikationen können lebenslange Folgen für Mutter und Kind haben", ergänzte Goodman. „Mütter, die Frühgeborene entbinden, entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit Bluthochdruck und psychische Probleme, einschließlich postpartaler Depression und posttraumatischer Belastungsstörung.

Quelle: <link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: consumer.healthday.com pregnancy-complications-2658586139.html _blank external-link-new-window>Health Day, <link https: www.medschool.umaryland.edu news youngest-girls-who-get-pregnant-have-highest-risk-of-poor-outcomes-study-finds.html _blank external-link-new-window external link in new>University of Maryland, <link https: doi.org jama.2022.18340 _blank external-link-new-window external link in new>Journal of the American Medical Association (JAMA)