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Schwangerschaftsdiabetes der Mutter erhöht beim Kind Risiko für Augenprobleme

Eine Studie, die in „Diabetologia“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass für Kinder, deren Mütter vor oder während der Schwangerschaft unter Diabetes litten, später häufiger Augenprobleme entwickeln.

Dr. Jiangbo Duvon der Nanjing Medical University, China, und Dr. Jiong Li von Aarhus University, Dänemark, und Kollegen analysierten den Zusammenhang zwischen mütterlichem Diabetes vor oder während der Schwangerschaft und dem Risiko eines Refraktionsfehlers (RE): Zustände, bei denen das Auge Bilder nicht richtig auf die Netzhaut fokussieren kann.

Fehlsichtigkeit hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen

In den letzten Jahrzehnten haben Refraktionsfehler rapide zugenommen, was darauf hindeutet, dass nicht-genetische Faktoren eine wichtige Rolle bei seiner Entwicklung spielen. Als wichtigster Risikofaktor für eine solche Fehlsichtigkeit bei Schulkindern und jungen Erwachsenen hat sich das überwiegende konzentrieren auf Gegenstände in der Nähe erwiesen, wie z.B. das lange Betrachten eines Tablets oder Handys.

Sowohl vorgeburtliche als auch nachgeburtliche Risikofaktoren

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Personen mit schwerer Fehlsichtigkeit vor der Geburt angeborene Augenfehler haben können, was darauf hindeutet, dass die Bedingungen, denen der Fötus in der Gebärmutter ausgesetzt ist, eine Rolle bei der Entwicklung schwerer Refraktionsfehler im späteren Leben spielen können. Die mütterliche Hyperglykämie (hoher Blutzucker) während der Schwangerschaft kann zu einem erhöhten fetalen Blutzuckerspiegel führen, der die Netzhaut und den Sehnerv schädigen und zu Veränderungen der Augenform führen kann, was letztendlich Refraktionsfehler verursacht.

Das Team führte eine bevölkerungsbezogene Kohortenstudie mit mehreren dänischen medizinischen Registern durch und berücksichtigte die Details der Lebendgeburten von 1977 bis 2016. Die Nachuntersuchung begann bei der Geburt und dauerte bis zur ersten Diagnose eines Sehfehlers (sofern zutreffend), dem Tod des Probanden, Auswanderung, 25. Geburtstag oder Ende der Studienzeit am 31. Dezember 2016, je nachdem, was zuerst eintrat. Mütter wurden als an Diabetes erkrankt definiert, wenn bei ihnen die Krankheit entweder vor oder während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde. Lag Diabetes vor der Schwangerschaft vor, erfassten die Autoren, ob Mütter eine oder mehrere Komplikationen zeigten.

Der Anteil der Geburten von Müttern mit Diabetes stieg im Studienzeitraum von 0,4 % im Jahr 1977 auf 6,5 % im Jahr 2016. Diabetes war oft damit verbunden, dass die Mutter älter und gebildeter war, mehr Schwangerschaften hatte und häufiger allein lebte.

Typ-2-Diabetes und Komplikationen durch Diabetes mit besonders hohem Risiko für Augenfehler verbunden

Kinder, deren Mütter unter Diabetes litten, hatten ein 39% höheres Risiko für hohe RE im Vergleich zu nicht exponierten Nachkommen. Entwickelte die Mutter Komplikationen durch Diabetes verdoppelte sich das Risiko für Fehlsichtigkeit bei den Kindern. Die Forscher beobachteten ebenso einen Unterschied im RE-Risiko zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes, wobei die Raten hoher RE im Vergleich zu nicht exponierten Kindern um 32% bzw. 68% höher waren.

Bildung wirkt sich anscheinend ebenso negativ auf Augen aus

Die Autoren weisen darauf hin, dass die zunehmende Anzahl von Jahren und die Intensität der schulischen Ausbildung das Risiko einer Kurzsichtigkeit von der frühen Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter vermutlich erhöht.

Das Fazit der Autoren lautet, dass ein frühzeitiges Screening auf Augenerkrankungen bei Kindern von Müttern mit Diabetes eine wichtige Rolle bei der Erhaltung einer guten Sehkraft spielen könne.

Quelle: <link https: www.eurekalert.org news-releases _blank external-link-new-window external link in new>EurekAlert! <link https: doi.org s00125-021-05526-z _blank external-link-new-window external link in new>Diabetologia