Prof. Adrian Gillissen von der Robert-Koch-Klinik der Universität Leipzig warnt davor, dass Schwangere nicht ihrer Asthmamedikamente absetzen sollten. Zwar sei das Risiko von Fehlbildungen bei Verwendung von Cortison-Sprays mit 9% leicht erhöht. Der Verzicht könne dem Ungeborenen jedoch größeren Schaden zufügen, erläutert Gillissen in der in Stuttgart erscheinenden Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“.
Kommt es zu einem schweren Asthmaanfall, leidet nicht nur die Mutter unter schwerer Atemnot - auch das Kind bekomme zu wenig Sauerstoff, was es aufgrund seiner geringeren Reserven weniger gut verkraftet als die Mutter, erklärt Gillissen. Eine unzureichende Asthmabehandlung der Schwangeren könne zu Wachstumsstörungen des Ungeborenen oder auch zu einer Frühgeburt führen.
Jeder Asthmaanfall während der Schwangerschaft sei ein Notfall, warnt der Professor. Er müsse im Krankenhaus behandelt werden. Eine Überwachung mit Ultraschall und eine Aufzeichnung von Wehen und Herztönen des Kindes sei dabei Pflicht.