Im Landkreis Coburg ist eine Masern-Epidemie ausgebrochen. In den letzten Wochen sind nach Aussage von Herrn Dr. Weiß vom Gesundheitsamt Coburg im Landkreis (insgesamt etwa 135.000 Einwohner) über 600 Masern-Fälle bekannt geworden. Viele der Patienten mussten wegen Komplikationen wie z. B. Lungenentzündung ins Krankenhaus. Bisher ist glücklicherweise kein Fall von einer lebensgefährlichen Gehirnentzündung (Masernenzephalitis) aufgetreten.
Dr. Waltraud Knipping, Vorsitzende des BVKJ-Landesverbands Bayern der Kinder- und Jugendärzte zeigt die dramatische Entwicklung in Bayern auf. "Das Robert Koch-Institut in Berlin meldete in den ersten fünf Wochen diesen Jahres bundesweit 835 Masern-Fälle, davon 373 in Bayern. Doch allein in den noch nicht erfassten letzten drei Wochen hat sich diese Zahl durch die Epidemie in Coburg bedenklich gesteigert."
Um einer keineswegs harmlosen Erkrankung wie Masern vorzubeugen, ist eine Durchimpfungsrate von 90% nötig. Doch leider hat die Impfbereitschaft in Bayern stark abgenommen, während die Zahl militanter Impfgegner, so Knipping, steigt. Um die Aufklärung der Bevölkerung zu verbessern und diesen lebensgefährlichen Missständen entgegen zu wirken, startet der BVKJ gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern und dem Bayerischen Hausärzteverband eine Aufklärungs- und Impfaktion an Schulen. Die Redaktion der "Kinder- und Jugendärzte im Netz" hält Sie hierüber auf dem Laufenden.