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Schwindel und Ohnmachtsanfälle können auf unentdeckten Herzfehler hinweisen

 

Schwindel und Ohnmachtsanfälle können darauf hinweisen, dass ein Kind unter Herz-Kreislaufproblemen leidet. Die meisten Herzprobleme werden bei der Geburt erkannt, doch in seltenen Fällen zeigt sich ein Problem erst später.

„Herzgeräusche, Brustschmerzen, Schwindel und Ohnmachtsanfälle, insbesondere bei sportlichen Aktivitäten, sind die häufigsten Gründe, warum ein Kinder- und Jugendarzt Minderjährige an einen auf Kardiologie spezialisierten Kinder- und Jugendarzt überweist. Wenn solche Schwächeanfälle in Verbindung mit Anstrengung auftreten, dann sollte das Kind mit dem Training pausieren, bis geklärt ist, ob ein Herzfehler vorliegt“, legt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Kinderkardiologe, Eltern nahe.

Bei Babys können blau verfärbte Lippen bei einer warmen Umgebung Anzeichen für eine nicht diagnostizierte Herzerkrankung sein. Auch Schwitzen beim Füttern und ein verändertes Trinkverhalten können auf Herzproblemen beruhen. Braucht ein Säugling für 60 bis 89 Milliliter Milch plötzlich 45 Minuten statt 15 Minuten, kann dies bedeuten, dass es ihm ungewöhnlich viel Kraft kostet. Diese Symptome sollten Eltern immer ernst nehmen und mit dem Kinder- und Jugendarzt besprechen.

„Wichtig ist es auch, dass Eltern daran denken, dem Kinder- und Jugendarzt zu berichten, wenn Familienangehörige früh einen Herzinfarkt erlitten haben, unter einem hohen Cholesterinspiegel leiden oder frühzeitig einen Herzschrittmacher erhalten haben. Eine Familiengeschichte von Herzinfarkten vor dem 60. Lebensjahr kann beispielsweise durch eine familiäre Hypercholesterinämie (FH), einer genetischen Störung, die mit einem hohen Cholesterinspiegel einhergeht, bedingt sein. Wird diese frühzeitig erkannt und werden rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergriffen, kann das Risiko für Herzprobleme in jungen Jahren deutlich verringert werden. Betroffene sollten Medikamente wie Statine einnehmen und auch auf die Ernährung achten“, so Dr. Kahl, Mitglied des Expertengremiums beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesverband Herzkranke Kinder (BVKHK).

Pulsoximetrie bei Babys kann viele Herzfehler frühzeitig erkennen

In der 25. bis 48. Lebensstunde wird mittels eines Lichtsensors an einem Fuß ohne Blutentnahme und schmerzfrei festgestellt, wie viel Sauerstoff das Blut eines Neugeborenen enthält. Bei Herzfehlern, die rasch einer Behandlung bedürfen, wird das Blut oft mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Bei verdächtigen Werten erfolgt eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durch einen Spezialisten. Hat ein Kind die Untersuchung versäumt, sollte sie unbedingt bei der U2 nachgeholt werden.

In Deutschland kommen über 6.500 Kinder jährlich mit einem Herzfehler auf die Welt.

Quellen: <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>medicalXpress, <link https: doi.org s15014-020-2390-1 _blank external-link-new-window external link in new>Pädiatrie, <link https: pennstatehealthnews.org the-medical-minute-when-is-a-visit-to-a-pediatric-cardiologist-in-order _blank external-link-new-window external link in new>Penn State Health News
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