Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Schwindelattacken und Erbrechen sind bei Kindern Migränevorboten

Wenn Kinder regelmäßig unter Übelkeit oder Schwindelattacken ohne Kopfschmerzen leiden, kann dies auch eine Migräne ankündigen. Während einer Attacke können Kinder dann auch lärm-, licht- und geruchsempfindlich sein. Im Gegensatz zu Erwachsenen dauern bei ihnen die Anfälle nur zwei Stunden oder weniger an…

Regelmäßig auftretende Schwindelattacken, Übelkeit oder Erbrechen ohne Kopfschmerzen können bei Kindern Vorstufen einer Migräne sein. Darauf weist Dr. Stefan Evers von der Klinik für Neurologie der Universitätsklinik Münster hin. Hören Kinder auf zu spielen oder zu lernen, sind blass und möchten sich hinlegen, sei dies ein möglicher Hinweis auf einen Migräneanfall. Auch die so genannte Aura mit Flimmern oder Lichtblitzen vor den Augen, Gefühlsstörungen in Händen und Armen oder Sprachstörungen könne ein Indiz sein.

Übelkeit und Erbrechen gehen bei Kindern häufig mit der Migräne einher. Außerdem seien Kinder während einer Attacke lärm-, licht- und geruchsempfindlicher als erwachsene Migränepatienten. „Fragen Sie das Kind, ob es den Geruch im Schulbus plötzlich nicht ertragen kann oder das Parfüm der Mutter“, rät Dr. Evers. Anders als bei Erwachsenen betreffe der pulsierende oder pochende Schmerz beide Kopfseiten und die Stirn. Auch seien die Anfälle mit zwei Stunden oder weniger bei Kindern kürzer.

„Kinder sollten die Vorboten der Migräne erkennen lernen und sich rechtzeitig hinlegen“, so Dr. Evers. Denn bei Kindern mit leichter bis mittelschwerer Migräne helfe meist schon Ruhe in einem abgedunkelten Raum, ein kalter Lappen auf der Stirn und ein wenig Pfefferminzöl an Schläfen und Nacken. Schlagen solche Therapien nicht an, sollten die Kinder mit Ibuprofen, Paracetamol oder in besonders schweren Fällen auch mit Triptanen in Forma von Nasenspray behandelt werden.