Im Oktober 2000 hat die Europäische Union zwei Sechsfachimpfstoffe (gegen Poliomyelitis, Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Haemophilus-influenzae-Typ-B-Infektionen (HiB) sowie Hepatitis B) zugelassen. Bisher wurden etwa drei Millionen Babys damit geimpft.
Für Verunsicherung sorgten jüngste Meldungen über Todesfälle, die in einer zeitlichen Verbindung zur Impfung gebracht wurden. Die European Agency for the Evaluation of Medical Products (EMEA) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), zuständig für Impfstoffsicherheit, sehen jedoch keinen Zusammenhang mit der Impfung. Als mögliche Ursachen für die fünf Todesfälle diskutiert die EMEA virale Infektionen, Stoffwechselerkrankungen, allergische Reaktionen, Atemwegsobstruktionen und den Plötzlichen Kindstod. Da bei drei Fällen Epilepsie in der Familie vorkam, wurde auch dies als Risikofaktor in Betracht gezogen. Eindeutige Ursachen für den Tod der Kinder konnten nicht geklärt werden. Doch das Risiko des Plötzlichen Kindstodes liegt in Deutschland bei 0,6:1.000 und damit ist diese Anzahl von Todesfällen rein statistisch zu erwarten. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zeigte, dass der Plötzliche Kindstod nicht ursächlich durch Impfungen bedingt ist.
Uneingeschränkte Impfempfehlung
Eltern sollten sich durch die Panikberichte in den Medien nicht verunsichern lassen. Die Verabreichung des Sechsfachimpfstoffs, der vor lebensgefährlichen Infektionskrankheiten schützt, wird in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut und der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin weiterhin uneingeschränkt empfohlen. Zumal eine Änderung der jetzigen Impfstrategie laut STIKO-Mitglied Dr. med. Ursel Lindlbauer-Eisenach dazu führen würde, dass bei nicht zeitgerechtem Impfschutz wieder Erkrankungen an HiB und Keuchhusten (Pertussis) bei Säuglingen auftreten würden. Dieses Risiko wäre dann wesentlich höher. Lassen Sie sich zum Thema "Impfen" auch ausführlich von Ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten.