Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Sehbehindertentag am 6. Juni

In den ersten Jahren brauchen blinde und sehbehinderte Kinder wesentlich länger, um ihre Umwelt zu erkunden. Betroffene Eltern müssen lernen, wie sie ihre Kinder hierbei unterstützen und optimal fördern können...

Jedes Jahr kommen in Deutschland ca. 160 blinde Kinder zur Welt, d. h. zwei blinde Kinder kommen auf 10.000 Geburten. Die Anzahl der stark sehbehinderten Kinder ist schätzungsweise vier- bis sechsmal so hoch. Insbesondere in den ersten Lebensjahren wirkt sich eine starke Sehbehinderung oder Blindheit auf alle Entwicklungsbereiche aus: Viele wichtige Informationen werden "normalerweise" über den Gesichtssinn erworben. Das sehbehinderte Kind muss seine Lernerfahrungen ersatzweise mit dem Tastsinn und dem Gehör machen, was häufig zu einer Entwicklungsverzögerung beim Greifen, Krabbeln und Laufen führt.

Kontakt durch Geräusche und Berührungen ankündigen
Die Verständigung zwischen Mutter und Kind ist in der ersten Zeit schwierig, da sie normalerweise stark auf Blickkontakt beruht. Dieser wird durch körperliche und sprachliche Zuwendung ersetzt. Damit das Kind nicht erschrickt, wenn es plötzlich angesprochen oder hochgenommen wird, sollten Eltern sich durch Geräusche aus einiger Distanz ankündigen. Der Erwerb des Greifverhaltens wird durch Spielzeug erleichtert, das Töne von sich gibt, wie eine Rassel oder Quietschente. Eine frühe Förderung kann helfen, dass die Kinder später eine große Selbständigkeit und Mobilität besitzen, indem sie ihren Tast- und Hörsinn zur Orientierung benutzen.

Frühe Förderung für größtmögliche Selbständigkeit
Eltern mit blinden oder sehbehinderten Kindern müssen erst lernen, wie sie ihre Kinder unterstützen können. Dabei und bei der Auswahl zusätzlicher Maßnahmen zur Frühförderung können ihnen Beratungs- bzw. Betreuungseinrichtung helfen. Informationen kann u.a. der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. oder die Bundesvereinigung der Eltern blinder und sehbehinderter Kinder e.V. geben.