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Sehstörungen frühzeitig behandeln

Eltern bemerken die Fehlsichtigkeit ihrer Kinder meist nicht, da selbst schwere Augenerkrankungen bei Kindern geringere Symptome als bei Erwachsenen haben. Damit sich die Augen optimal entwickeln können, sollten Sehstörungen am besten in den ersten drei Lebensjahren erkannt und behandelt werden. Deshalb sollten Eltern spätestens, wenn ihr Kind zwei Jahre alt ist, seine Augen untersuchen lassen...

Nur etwa 5% der Sehfehler werden bei Kindern rechtzeitig erkannt. Dabei ist es bei Kindern besonders wichtig, dass Augenprobleme möglichst frühzeitig behandelt werden, da sonst irreversible Schäden entstehen können. Es stehen heute bereits Methoden zur Verfügung, um Kurz- oder Weitsichtigkeit im Säuglingsalter zu diagnostizieren. "Frühgeburten, Kinder mit einem Entwicklungsrückstand oder Kinder, deren Geschwister oder Eltern schielen oder stark fehlsichtig sind , sowie Kinder aus Familien mit bekannten erblichen Augenerkrankungen sollten schon mit sechs bis zwölf Monaten zu einer augenärztlichen Untersuchung - alle anderen Kinder spätestens mit zwei Jahren", empfiehlt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Sieht beispielsweise ein Auge schlecht, so vernachlässigt das Gehirn dessen Bilder und bevorzugt die bessere Wiedergabe vom sehtüchtigeren Auge. Durch die ständige Unterdrückung verschlechtert sich das Sehvermögen des schwächeren Auges immer mehr. Schon das Abkleben des "besseren" Auges könnte dies verhindern. Die Sehschwäche des "ausgeblendeten" Auges kann jedoch nur bis im Vorschulalter erfolgreich korrigiert werden - später ist eine Behandlung nur noch teilweise oder gar nicht mehr möglich.

"Ein Kind sollte sofort zum Kinder- und Jugendarzt bzw. zur augenärztlichen Untersuchung, wenn Sie sichtbare Auffälligkeiten an den Augen entdecken, wie z. B. Augenzittern, Hornhauttrübung, grau-weißliche Pupillen, große lichtscheue Augen oder Lidveränderungen, insbesondere bei Hängelidern, die die Pupille verdecken", rät Frau Dr. Kilian-Kornell.