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Selbstbewusstsein des Kindes: Unterstützender Erziehungsstil ist besser als Strafen

Ein kaum unterstützender, eher strafender bzw. autoritärer Erziehungsstil, der von manchen chinesischen Eltern bevorzugt wird, führt zu einem geringen Selbstbewusstsein der Kinder, Schwierigkeiten in der Schule und Neigung zu Depressionen und Verhaltensstörungen. Dies ist das Fazit einer Veröffentlichung der University of California, Riverside (UC, Riverside) im Fachblatt "Journal of Family Issues" unter dem Titel „Parenting behaviors, adolescent depressive symptoms and problem behavior: The role of self-esteem and school adjustment difficulties among Chinese adolescents“.

Diese Studie ist eine der ersten empirischen Untersuchungen zu diesem Thema. Sie liefert Argumente gegen die traditionelle Erziehungsform in China, die Amy Chua 2011 in ihrem Buch mit dem Originaltitel „Battle Hymn of the Tiger Mother“, mit dem deutschen Titel „Die Mutter des Erfolgs. Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte“ beschreibt.

Prof. Cixin Wang erläuterte in der Pressemeldung der UC, Riverside: „Unsere Forschung zeigt, dass ein Erziehungsstil, bei dem Eltern ihr Kind nach chinesischer Tradition eher kontrollieren und strafen, statt es zu unterstützen, sich für chinesische Heranwachsende eher negativ auswirkt. Es wurde auch deutlich, dass es für chinesische Eltern wichtig ist, wenig emotional zu sein und nicht zu häufig zu loben, um damit ihre Zustimmung, Liebe und Unterstützung zu zeigen.
Die Forschungsarbeit basiert auf den Daten einer Befragung von Jugendlichen in Hangzhou, China. Die Stichprobe umfasste 589 Schüler der Mittel- und Oberstufe. In den Interviews sollten die Teenager Auskunft darüber geben, wie sie das Verhalten ihrer Mütter und Väter beurteilten und wie sie ihr Selbstwertgefühl, ihr schulisches Verhalten, mögliche Tendenzen zu Depressionen und zu Verhaltensproblemen einschätzten.

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass chinesische Eltern ihren Kindern wenig Zuneigung zeigen, um sie dadurch zu unterstützen. Stattdessen bemühen sie sich, ihre heranwachsenden Kinder zu kontrollieren und zu leiten.

Studien in westlichen Kulturen kamen bisher zu dem Ergebnis, dass eine starke psychologische Kontrolle bei Kindern Verhaltensprobleme, ein geringes Selbstwertgefühl und schlechte Noten zur Folge hat. Allerdings konnten Experten nicht voraussagen, ob die psychologischen Kontrolle und Strenge in der chinesischen Kultur eine ähnliche Auswirkung auf Kinder hatte. Wang und ihre Co-Autoren konnten nun zeigen, dass die Ergebnisse bei chinesischen Schülern mit denen bei westlichen Schüler übereinstimmen. Elterliche Unterstützung und Überwachung wirkten sich positiv auf Kinder aus, aber Nachgiebigkeit und häufige Strafen hatten einen negativen Effekt. Für psychologische Kontrolle, speziell Liebesentzug, konnten die Experten keine besonderen Folgen ermitteln.

Quelle:<link http: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window external link in new> ScienceDaily, <link http: ucrtoday.ucr.edu external-link-new-window external link in new>University of California – Riverside,
<link http: digitalcommons.unl.edu cgi _blank external-link-new-window external link in new>Journal of Family Issues