Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Selbstgespräche: Bei Kleinkindern ganz normal

Eltern sollten sich keine Sorgen machen, wenn Vorschulkinder mit sich selbst reden – im Gegenteil sie sollten sie dazu ermutigen, denn es kann ihnen sogar beim Lösen von Aufgaben helfen, so das Ergebnis einer amerikanischen Studie….

Dr. Adam Winsler, Professor der Psychologie an der George Mason Universität in Fairfax, USA zeigte, dass Zwei- bis Fünfjährige motorische Aufgaben besser bewältigen, wenn sie mit sich selbst laut sprechen im Vergleich zu ihren schweigsamen Altersgenossen. "Kleine Kinder führen oft Selbstgespräche, wenn sie ihren täglichen Aktivitäten nachgehen, und Eltern und Lehrer sollten sich davon nicht irritieren lassen", rät Professor Winsler. "Im Gegenteil, sie sollten Kindern dabei zuhören. Denn dadurch bekommen sie einen Einblick in die Gedankenwelt der Kinder".

Wenn Vorschulkinder mit sich selbst sprechen, während sie eine Aufgabe lösen sollen, gelingt ihnen dieses in 78% der Fälle besser, als bei Kindern die die gleiche Aufgabe ohne Selbstgespräche ausführen.

Die Untersuchung zeigte auch, dass vor allem Kinder mit Verhaltensproblemen (wie Autismus, ADHS) besonders von Selbstgesprächen profitieren und dies auch besonders gerne tun. Wenn diese Kinder dann von Erziehern ermahnt werden, nicht vor sich hinzureden, schadet dies ihrer Entwicklung eher. Lehrer oder Erzieher missverstehen diese Selbstgespräche oft als störendes Verhalten.

Professor Winsler schließt aus seinen Erfahrungen, dass Selbstgespräche bei Kindern zwischen 2 und 5 Jahren vollkommen normal ist. Sie können dadurch sogar ihre Kommunikationfähigkeiten mit der Außenwelt verbessern.