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Sicherer Badespaß

In Deutschland ist die Zahl der Ertrinkungsfälle von Kindern im Vor- und Grundschulalter im vergangenen Jahr von 65 auf 52 zurückgegangen. Eine intensive Aufklärungsarbeit bei Eltern sowie in Kindergärten und Schulen trug viel dazu bei...

Kleine Kinder werden magisch vom Wasser angezogen, deshalb ertrinken sie überwiegend im näheren häuslichen Umfeld - im Gartenteich, im Swimmingpool oder im Bach in der Nähe. Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass selbst seichte Gewässer für kleine Kinder eine Gefahr bedeuten. Wenn Kinder mit dem Kopf plötzlich in das Wasser eintauchen, kann bei ihnen eine Schockreaktion auftreten, wodurch sich die Stimmritze im Rachenraum schließt und das Kind erstickt. So können kleine Kinder sogar in einem nur 5 bis 10 Zentimeter tiefen Wasser ertrinken. Befindet sich ein Teich im Garten sollte dieser deshalb ausreichend gesichert sein (z.B. durch einen Zaun). Auch der Zugang zum Teich oder Pool im benachbarten Garten sowie zu einem angrenzenden Bach muss durch Tore und Übergänge versperrt sein.

Vorbeugen ist besser als retten
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören neben der Aufklärung frühzeitige Schwimmkurse sowie das Kleinkinderschwimmen. Kleinkinder bis zu vier Jahren können zwar noch nicht richtig schwimmen lernen, in speziellen Wassergewöhnungskursen können aber schon die Kleinsten spielerisch wichtige Bewegungen und lebensrettende Verhaltensweisen im Wasser üben. Denn ihnen fehlt selbst im flachen Wasser sonst die Fähigkeit, sich wieder aufzurichten, so dass der Kopf wieder an die Luft kommt.

Für einen sicheren Sommerbadespaß muss beachtet werden:

  • Insbesondere Kinder, die noch nicht schwimmen können, sollten in der Nähe von Wasser ständig beaufsichtigt werden.
  • Eltern sollten mit ihren Kindern bewachte Seen bzw. Strände bevorzugen (als besonderes Kennzeichen für durch Rettungsschwimmer bewachte Strände wird künftig ein stilisierter Rettungsschwimmer mit Badekappe auf rotem Grund zu sehen sein - dieses Zeichen soll weltweit verbreitet werden), denn Meere und viele Seen haben teilweise starke Strömungen.
  • Glatte Steine und Bewuchs (z. B. Schlingpflanzen) können gefährlich sein.
  • Schwimmhilfen wiegen Kinder in falscher Sicherheit.
  • Kinder sollten nie überhitzt, mit vollem oder ganz leeren Magen ins Wasser.
  • Wenn Kinder ins Wasser springen wollen, muss die Tiefe bekannt sein.
  • Bei Gewitter im Freien darf nicht mehr gebadet werden.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern - Abenteuer Familie" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 9. Juli ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Experte ist Herr Dieter Hoffmann, Landesverbandspräsident DLRG Bayern, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.