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Skoliose bei Teenagern: Herausforderungen und Lösungen für eine erfolgreiche Therapie

Die idiopathische Skoliose (AIS), eine Wirbelsäulenverkrümmung ohne erkennbare Ursache, entwickelt sich oft im Wachstumsalter, ganz besonders während der Wachstumsschübe in der Pubertät. Bei Heranwachsenden kann die Wirbelsäulenverkrümmung in vielen Fällen konservativ durch Korsetts therapiert werden. Dabei ist das konsequente Tragen des Korsetts von grundlegender Bedeutung, um Kinder und Jugendliche vor einem Fortschreiten der Wirbelsäulenverkrümmung und einem operativen Eingriff zu bewahren. Dies stellt die Kinder und Jugendlichen jedoch häufig vor eine große Herausforderung in ihrem Alltag.

Etwa 2% der 10- bis 16-Jährigen in Deutschland sind von einer Skoliose betroffen. Bei einer Skoliose entwickelt sich z.B. eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule. Sie entsteht, wenn sich einzelne Wirbelkörper um ihre eigene Achse verdrehen. Dort sind die Wirbel dann versteift. Auch Verbiegungen nach vorn (Kyphose) und nach hinten (Lordose) können auftreten. Genetische Faktoren spielen anscheinend eine entscheidende Rolle dabei. Jeder siebte junge Mensch mit Skoliose hat eine so starke Krümmung, dass sie behandelt werden muss.

Nach Skoliose-Diagnose frühzeitig an Reha-Maßnahme denken

Für manche Kinder und Jugendliche können Sensoren im Korsett helfen, um die Therapietreue objektiv und kontinuierlich zu überwachen. Kombinierte Maßnahmen, d.h., die Kombination der Überwachung durch Sensoren mit multimodalen Interventionen, einschließlich z.B. Schulungen im Umgang mit dem Korsett und Bewegungstherapien erreichen jedoch noch bessere Resultate.

Eine frühzeitige Reha-Maßnahme kann deshalb zielführend sein. Hier erhält das Kind u.a. eine Physio- und Bewegungstherapie sowie ein individuell zugeschnittenes Sportprogramm. Es erlernt gesundes Bewegungsverhalten, übt zusammen mit ebenso Betroffenen den richtigen Einsatz des Korsetts und bekommt bei Bedarf eine psychologische Beratung. Denn eine Wirbelsäulenverkrümmung kann die jungen Patient*innen stark belasten.

Eltern sollten mit ihrer Kinder- und Jugendärztin / ihrem Kinder- und Jugendarzt oder Orthopäden über eine mögliche Reha-Maßnahme sprechen, wenn bei ihrem Kind eine Skoliose diagnostiziert wurde. Ab 12 Jahren gehen Teenager in der Regel allein zur Reha. Da Schulkinder auch während einer Reha-Maßnahme unterrichtet werden, brauchen Eltern nicht zu befürchten, dass ein schulischer Nachteil entsteht. Der Schulunterricht erfolgt i.d.R. in Absprache mit der Heimatschule, sodass Kinder oder Jugendliche auf dem Laufenden bleiben und kaum Lernstoff nachholen müssen. Um die positiven Ergebnisse der Reha zu festigen und Erlerntes im Alltag umzusetzen, ist es sinnvoll, dass Kinder und Jugendliche zielgerichtete und mit der vorangegangenen Rehabilitation genau abgestimmte Nachsorgeangebote in Anspruch nehmen.

Weitere Informationen:

Quellen: Sensors, healthychildren.org, EurekAlert