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Soll man Kinder und Jugendliche gegen FSME impfen lassen?

Bestimmte Gebiete in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern mit angrenzenden Regionen in Thüringen sowie den Hunsrück gelten als FSME-Risikogebiete. Zecken können dort durch ihren Stich FSME übertragen. Die Impfkommission der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. empfiehlt in Übereinstimmung mit der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) die FSME-Impfung bei Kindern ab einem Alter von drei Jahren, die sich vorübergehend oder dauerhaft in deutschen oder ausländischen FSME-Risikogebieten aufhalten...

Die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) ist eine durch Zecken übertragene Infektion mit einem Virus, dem "FSME-Virus". In Deutschland erkranken jährlich nur ca. 35 Kinder- und Jugendliche an FSME. Die Möglichkeit der Infektion mit dem FSME-Virus ist räumlich in Deutschland auf bestimmte Gebiete in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern mit angrenzenden Regionen in Thüringen sowie den Hunsrück beschränkt. Weiterhin kann FSME in Reiseländern Mittel- und Osteuropas sowie den Ostseeanrainern erworben werden (Risikogebiete siehe Karten unter www.rki.de). Infektionen werden nur während der Zecken-Saison von April bis Oktober beobachtet.

In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit dem FSME-Virus ohne Krankheitszeichen. Bei einem Drittel der Infizierten treten nach einer Inkubationszeit von 5-14 Tagen grippeartige Symptome auf. Bei 10% der Erkrankten folgt eine Gehirn- oder Gehirnhautentzündung. Bei Kindern verläuft die Erkrankung deutlich leichter und heilt in aller Regel vollständig ab.

Impfen schützt zuverlässig
Es gibt keine Therapie der FSME. Vorsorgemaßnahmen wie das Auftragen von Zecken-abweisenden Substanzen, das Tragen von fest schließender Kleidung sowie das Vermeiden von Streiftouren durchs Gebüsch sind für Kinder und Jugendliche im Allgemeinen wenig geeignet. Eine Impfung verhindert die Erkrankung dagegen zuverlässig. Um einen 3 bis 5 Jahre dauernden Impfschutz zu erreichen, müssen drei Impfungen im Zeitraum von einem Jahr durchgeführt werden. Der Impfschutz beginnt frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Es gibt auch eine Schnellimpfung mit drei Impfungen innerhalb von drei Wochen und einer weiteren Impfung nach einem Jahr. Auch hier beginnt der Schutz zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Mögliche Nebenwirkungen der Impfung sind Rötungen, Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle sowie grippeartige Symptome und Fieber.

Die Impfkommission der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ) empfiehlt in Übereinstimmung mit der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) die FSME-Impfung bei Personen ab einem Alter von 3 Jahren, die sich vorübergehend oder dauerhaft in deutschen oder ausländischen FSME-Risikogebieten aufhalten.

Eltern sollten sich rechtzeitig über die Impfung beraten lassen, da schon für das Erreichen des Impfschutzes im Schnellverfahren 3 Wochen benötigt werden. Es sollte hierbei auch daran gedacht werden, gleichzeitig möglicherweise fehlende allgemein empfohlene Impfungen nachzuholen. ______________________________________________________________________

Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
Dr. med. Henriette Högl, Geschäftsführerin
Eichendorffstr. 13, 10155 Berlin
Tel: 0 30/40 005 88-0
Fax: 0 30/40 005 88-88
E-Mail: kontakt@dakj.de
Internet: www.dakj.de

Kommission für Infektionskrankheiten und Impfungen der DAKJ - Mitglieder: Prof. Dr. Dr. med. P. Bartmann (Bonn), Prof. Dr. med. U. Heininger (Basel, Vorsitzender), Prof. Dr. med. H.-I. Huppertz (Bremen), Dr. med. M. Kinet (Rendsburg), PD Dr. med. G. Ch. Korenke (Oldenburg) und Dr. med. K. H. Schick (Stuttgart)

Der Inhalt dieses Artikels entstammt der Stellungnahme der Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der DAKJ zur Prävention von Infektionen mit dem durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Virus im Kindes- und Jugendalter. Die vollständige Stellungnahme kann unter www.dakj.de nachgelesen werden.