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Sommerzeit = Zeckenzeit

Zecken haben Hochsaison - und damit steigt auch die Zahl der zeckenbedingten Hirnhautentzündung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Speziell vor einem Urlaub in Mittel- und Süddeutschland sowie Osteuropa sollten Sie sich unbedingt von Ihrem Kinder- & Jugendarzt über mögliche Risiken beraten lassen und eventuell Ihre Kinder gegen FSME impfen lassen.

Vor einem Urlaub in bestimmten Gebieten Süddeutschlands sollten sich Reisende durch eine Impfung vor der Hirnhautentzündung FSME schützen. Vor allem in Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg bestehe die Gefahr, sich mit der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) zu infizieren, sagte Susanne Glasmacher vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Das bayrische Tropeninstitut teilte mit, dass es zu einer zunehmenden Zahl von FSME-Fällen gekommen sei. Dies weist deutlich auf die Notwendigkeit einer Vorsorge-Impfung hin. Vor allem in Süddeutschland ist das Risiko an einer FSME zu erkranken sehr hoch. So stammten von den gemeldeten 254 FSME-Fällen 108 aus Bayern und 117 aus Baden-Württemberg.

Das RKI hat vor kurzem neun weitere Landkreise in Bayern und Thüringen zu FSME-Risikogebieten erklärt sowie den Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg vom Risiko- zum Hochrisikogebiet hochgestuft. "Dies bedeutet nicht immer, dass der gesamte Landkreis betroffen ist", so Glasmacher. Manchmal betreffe die Warnung auch nur einzelne Wälder in der Region. "Die örtlichen Gesundheitsbehörden können da meist detaillierte Auskünfte geben", so Glasmacher weiter. Einen effektiven Schutz vor FSME biete nur eine vorhergehende Impfung. Lassen Sie sich von Ihrem Kinder- & Jugendarzt über die FSME-Risiken beraten und darüber, ob eine Impfung für Ihr Kind angezeigt ist.

Lange Kleidung schützt
Wer sich in einer Risikogegend aufhalte, solle außerdem weitere Vorsichtsmaßnahmen treffen: "In der Nähe von Wäldern ist lange Kleidung empfehlenswert. Auf hellen Stoffen sind Zecken außerdem besser zu erkennen", so die RKI-Sprecherin. Auch abweisende Cremes oder Sprays aus der Apotheke könnten helfen. "Nach dem Ausflug sollte man sich und seine Kinder dann sofort gründlich nach Zecken absuchen", rät Glasmacher.

Grundsätzlich sei das Risiko einer FSME-Erkrankung heute nicht größer als früher: "Dass wir mehr Risikogebiete angeben können, liegt an der besseren Erfassung der Krankheitsfälle." Die Naturherde - also die gefährlichen Regionen - seien in der Regel stabil und veränderten sich nur in Jahrzehnten. "Die größte Gefahr, an FSME zu erkranken, besteht seit Jahren in den südlichen Bundesländern und in Osteuropa". Auch dort seien Vorsichtsmaßnahmen vor dem Urlaub unbedingt geboten.

Informationen zu FSME-Risikogebieten in Deutschland finden Sie auf der Internetseite des Münchner Tropeninstituts unter: www.fit-for-travel.de / FSME.