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Sonnenschutzmittel mehrmals und reichlich anwenden

Eltern sollten bei ihren Kindern Sonnenschutzmittel reichlich und mehrmals anwenden, d.h. alle zwei Stunden oder nachdem die Kinder im Wasser waren oder nachdem sie geschwitzt haben. Sonnenschutzmittel (Lichtschutzfaktor >30) sollte dick aufgetragen und etwas eingerieben werden. Dabei sollten diejenigen Hautareale erreicht werden, die nicht durch Kleidung geschützt werden können.

„Denken Sie daran, die Creme gleichmäßig zu verteilen. Vergessen Sie nicht die Ohren, Hände, Füße, Schultern und den Nacken sowie die Lippen. Schützende Kleidung, wie ein Sonnenhut mit Krempe, eine Sonnenbrille und das Vermeiden der Sonne in der Zeit ihrer höchsten Einstrahlung, etwa zwischen 11.00 und 16.00 Uhr, sind ebenso wichtig“, mahnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bei www.kinderaerzte-im-netz.de. Die Verwendung von Sonnenschutzmittel dürfe nicht dazu führen, den Aufenthalt in der Sonne zu verlängern, da sie nur bedingt wirksam seien, warnt Dr. Fegeler. Sie senkten das Melanomrisiko nicht, sondern erhöhten es möglicherweise aufgrund eines falschen Sicherheitsgefühls. Säuglinge sollten überhaupt nicht der direkten Sonne ausgesetzt sein.

„Lassen Sie Kinder nicht zu lange im Wasser bleiben. Zum einen reflektiert das Wasser die Sonnenstrahlen und zum anderen halten auch wasserfeste Mittel nicht unbegrenzt. Die Bezeichnung ‚wasserfester Sonnenschutz‘ beschreibt nur, dass der Sonnenschutz im Wasser nicht ganz verloren geht. Nach etwa 40 Minuten im Pool haben diese Cremes etwa die Hälfte ihrer Wirksamkeit eingebüßt“, warnt Dr. Fegeler. Viele schätzen auch den Effekt des Lichtschutzfaktors falsch ein: Ein doppelter Lichtschutzfaktor (Lichtschutzfaktor = LSF; englisch: sun protection factor = SPF) bedeutet nicht, dass Kinder doppelt so lange in der Sonne bleiben dürfen. SPF 10 lässt noch etwa 10% der UV-Strahlung durch, SPF 30 etwa 3% und SPF 50 etwa 2%. Umfragen in Süddeutschland haben zudem ergeben, dass Eltern glauben, bei bedecktem Himmel bestünde keine Gefahr. Doch selbst bei Wolken können noch 50 bis 80% der UV-Strahlung auf die Erde gelangen.

Quellen: <link http: onlinelibrary.wiley.com doi pde.12572 abstract _blank external-link-new-window external link in new>Pediatric Dermatology, <link https: med.stanford.edu news all-news _blank external-link-new-window external link in new>Stanford University School of Medicine, CME

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