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Sportverletzungen bei Kindern: Leichtsinn und mangelndes Training sind häufig schuld

Die größte Unfallgefahr beim Sport ist Unachtsamkeit, Übermut, Selbstüberschätzung und falscher Ehrgeiz: Häufig ereignen sich die Unfälle gerade bei einfachen Bewegungen. Sportliche Kinder können zwar leichter in risikoreiche Situationen kommen, aber andererseits sind sie durch ihre motorische Erfahrung vor Verletzungen auch besser geschützt. Insbesondere von sieben bis zwölf Jahren können Kinder entscheidende Fortschritte erzielen und auch schwierige Bewegungsabläufe leicht erlernen...

Etwa 456.000 Kinder sind jährlich in Sportunfälle verwickelt, die sich größtenteils vermeiden ließen. „Gerade 10- bis 17-jährige Jungen sind besonders leichtsinnig. Am unfallträchtigsten sind Mannschaftssportarten, insbesondere Fußball – nicht aufgrund der Gefährlichkeit, sondern seiner Beliebtheit. Selbstüberschätzung und das Foul Play gehören zu den größten Risikofaktoren. Die plötzlichen Richtungsänderungen, schnellen Stopp- und Drehbewegungen schaden bei ungenügendem Training Knie und Sprunggelenken. Regelmäßiges Üben in einem Verein verbessert die Koordination und Kondition, aber auch den Teamgeist und hilft so, Verletzungen zu vermeiden“, empfiehlt Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Vizepräsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Bei den Funsportarten ist Unfallschutz besonders wichtig. Kinder sollten nur in überwachten Anlagen Skateboard, BMX fahren, Klettern, Inline-Skaten oder Snowboarden (Halfpipe, Kletterhallen, markierte Pisten usw.). Ein Helm sollte dabei selbstverständlich sein. Leichte Unfallfolgen wie Schrammen lassen sich oft nicht vermeiden, wenn Jugendliche ihre Grenzen überschreiten. Doch vor schweren Kopfverletzungen kann ein Helm schützen. Immerhin landen 37% der Kinder, die mit dem Fahrrad verunglücken, auf dem Kopf. Auch bei Inlineskatern sind Stürze nach hinten relativ häufig. Brüche am Handgelenk, Verletzungen der Ellbogen- und Kniegelenke können dabei durch Protektoren sowie einen speziellen Kurs für Inline-Skater (schult u.a. Bremstechnik und Falltechnik) reduziert werden.