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Sprachentwicklung – Eltern sollten mit ihrem Baby viel kommunizieren

Das familiäre Umfeld kann die Sprachentwicklung eines Kindes ganz entscheidend beeinflussen. Eltern sollten daher schon mit ihrem Baby viel reden und singen. Ab dem ersten Geburtstag empfiehlt es sich, mit den Kleinen viel Bilderbücher anzuschauen und die Abbildungen mit einfachen Worten zu beschreiben...

Auch wenn die generelle Fähigkeit zum Sprechen angeboren ist, bildet sich Sprache nur durch Anregung und Übung aus. Das familiäre Umfeld spielt daher eine entscheidende Rolle beim Spracherwerb. „Eltern sollten von Anfang an mit ihrem Baby viel reden und singen. Beschreiben Sie Ihre Handlungen in einfachen Sätzen, benennen Sie Personen und Gegenstände in der Umgebung Ihres Kindes“, empfiehlt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). „Vermitteln Sie Ihrem Kind Spaß an jeder Form der Kommunikation – gleich ob mit Worten, Gesten oder Mimik.“

Ab dem ersten Geburtstag ist es sinnvoll, mit den Kleinen Bilderbücher anzuschauen und die Abbildungen mit einfachen Worten zu erklären. „Viel (Vor)Lesen wirkt sich positiv auf die Sprachentwicklung aus. Seien Sie Vorbild und motivieren Sie Ihren Nachwuchs zum Schmökern“, so Dr. Kilian-Kornell weiter. Eltern sollten die Sprachbemühungen ihres Kindes loben und ihm gut zuhören. „Begegnen Sie Anfängerfehlern entspannt. Wiederholen Sie einfach die Aussage in korrektem Deutsch, damit Ihr Kind die richtige Ausdrucksweise – ohne demonstrative Belehrungen – lernt“, rät die Kinder- und Jugendärztin.

Nach aktuellen Schätzungen sind über 15% aller Kinder eines Jahrgangs von Sprachproblemen betroffen – nicht selten bedingt durch fehlende Kommunikation in der Familie. Damit die Entstehung einer Sprachentwicklungsstörung verhindert werden kann, sollten Risikokinder schon ab dem 2. Lebensjahr erkannt werden. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen prüft der Kinder- und Jugendarzt die Sprachentwicklung und entscheidet, ob eine Vorstellung beim Logopäden sinnvoll ist. Hörprobleme müssen vorab ausgeschlossen werden. Weiter berät der Kinder- und Jugendarzt Eltern, wie sie die Sprachfähigkeiten ihres Kindes im Alltag sinnvoll fördern können.