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Sprachentwicklung verläuft individuell sehr unterschiedlich

Wenn ein Kind nur 10 statt 350 Worte beherrscht, so muss dies noch kein Grund zur Therapie sein, da die Sprachentwicklung individuell sehr unterschiedlich verläuft...

Beherrscht ein zweijähriges Kind statt 350 Worten nur 10, ist das kein Grund zur Sorge. Das liege im Bereich der Normalität, erklärt Prof. Richard Michaelis von der Uni-Kinderklinik Tübingen. Schließlich seien die Unterschiede in der Entwicklung riesig. Eltern sollten deshalb gelassen bleiben und abwarten. Eine Therapie wird sinnvoll, wenn zum Beispiel ein zweijähriges Kind beim Laufen ständig hinfällt oder ein fünfjähriges nicht mit der Schere schneiden kann, berichtet die in Hamburg erscheinende Zeitschrift „Healthy Living“ (Ausgabe 11/2008).

Sprachentwicklung beobachten
Wenn das Kind zu Beginn der Kindergartenzeit mit etwa drei Jahren einige Laute durch andere ersetzt (z. B. r durch l: das Lad ist glün) oder es bestimmte Laute einfach weglässt (bennen statt brennen), so ist das noch nicht bedenklich. Wenn aber diese Probleme bis zu einem Alter von vier Jahren anhalten, so kann es sich um eine Sprachstörung handeln. Eltern sollten dann mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt. Auch wenn das Kind mit viereinhalb oder fünf Jahren noch Schwierigkeiten beim Satzbau hat (z. B. "Ich Ball haben will.") und der Wortschatz sich scheinbar nicht erhöht, sollten sie ihn aufsuchen.