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Sprachstörungen frühzeitig erkennen und behandeln

Der Spracherwerb beginnt schon lange, bevor das Kind das erste Wort spricht. Eltern legen wichtige Grundsteine für die spätere Sprachentwicklung, da Kinder zuerst ihre Worte nachzuahmen versuchen. Fehlen diese "Vorlagen", z.B. weil es an Kommunikation in der Familie mangelt oder das Kind schlecht hört, können Sprachstörungen entstehen...

Etwa jedes zehnte Vorschulkind leidet an einer krankhaften Sprachstörung. Beim Tempo des Spracherwerbs kann es große individuelle Unterschiede geben, doch die Reihenfolge, in der ein Kind Laute und grammatikalische Formen erlernt, folgt einem bestimmten Muster. Das Kleinkind beginnt mit dem Nachahmen von Lauten. Schließlich kann es einzelne Wörter wie „Wauwau“ sprechen. In der nächsten Phase bildet es Zweiwortsätze. Diese werden durch immer mehr Wörter erweitert, bis das Kind schließlich auch Sätze miteinander verbinden kann. Etwa am Ende des 6. Lebensjahres sollte das Kind bei der Aussprache und beim Satzbau keine Auffälligkeiten mehr zeigen.

„Verstummt das Kind im Alter von sieben bis acht Monaten und ahmt die Laute nicht nach, kann dies auf eine Hörstörung hindeuten. Dann sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt. Denn eine nicht entdeckte Hörstörung kann die Sprachentwicklung stark beeinträchtigen“, warnt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Auch wenn das Kind am Ende des zweiten Lebensjahres weniger als 20 Worte spricht und noch nicht das Wort „nein“ beherrscht, sollte beim Kinder- und Jugendarzt geklärt werden, ob es sich nur um eine Verzögerung handelt oder ob die Sprachentwicklung des Kindes tatsächlich gestört ist und evtl. eine logopädische Therapie erforderlich ist.