Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Stark übergewichtig als Jugendlicher – zuckerkrank als junger Erwachsener

Heranwachsende mit einem hohem Body-Mass-Index haben ein erhöhtes Risiko als junge Erwachsene „Altersdiabetes“ bzw. Diabetes Typ 2 zu entwickeln – sowohl Mädchen als auch Jungen. Starkes Übergewicht im Teenageralter ist mit einem um über 50% erhöhten Risiko verbunden, als junger Erwachsener zuckerkrank zu werden (Frauen 61.1%, Männer 56,9%).

Dies belegt eine aktuelle Studie von israelischen und kanadischen Forschern*. „Zeichnet sich ab, dass ein Kind oder Jugendlicher zu starkem Übergewicht neigt, sollte es/er frühzeitig an einem multimodalen, professionellen Programm teilnehmen, d.h. einem Programm, das das Ernährungs-, Bewegungsverhalten und andere ungesunde Verhaltensweisen ändern kann, um langfristig Erfolg zu haben. Eine Bewegungs- oder Ernährungsschulung alleine kann dies nicht leisten. Der Kinder- und Jugendarzt* kann Eltern dazu beraten“, verdeutlicht Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Eine längere stationäre Rehamaßnahme zeigt dabei die besseren Erfolge – sowohl in Bezug auf den Gewichtsverlust als auch in Bezug auf die konsequente Beibehaltung der Verhaltensänderungen – im Vergleich zu einer ambulanten Betreuung. Das gewohnte Lebensumfeld verführt eher dazu, rasch in alte Verhaltensweise zurückzufallen. „Je jünger ein Mensch ist, wenn sich Diabetes Typ 2 entwickelt, desto höher ist sein Risiko für Komplikationen. Dies kann sich auch auf die Arbeitsfähigkeit auswirken. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass bei einem Beginn von Typ-2-Diabetes in jungen Jahren die Krankheit ‚aggressiver‘ verläuft. Dies sind alles wichtige Argumente dafür, möglichst in der Kindheit dagegen vorzugehen“, warnt Dr. Fegeler.
Folgen der Zuckererkrankung sind u.a. Die Schädigung kleiner und großer Blutgefäße (Arteriosklerose) mit einer Verschlechterung der Durchblutung. Dies erhöht längerfristig das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Auch die Gefäße der Netzhaut können davon betroffen sein, was auf Dauer die Sehkraft negativ beeinflusst. Es kann im Lauf der Jahrzehnte zu einer Nierenschädigung kommen, die eine Dialyse erforderlich macht.

Quellen: <link https: doi.org dc19-1988 _blank external-link-new-window external link in new>Diabetes Care, <link https: www.physiciansbriefing.com diabetes-endocrinology-4 adolescents-and-teen-health-news-719 weight-in-adolescence-tied-to-early-onset-type-2-diabetes-757122.html _blank external-link-new-window external link in new>HealthDay, <link https: www.awmf.org uploads tx_szleitlinien _blank external-link-new-window external link in new>(S3-)Leitlinie Therapie und Prävention der Adipositas im Kindes- und Jugendalter, <link http: in adolescents and young>Lancet Diabetes Endocrinol.

__________________
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.
__________________

*der besseren Lesbarkeit verwenden wir i.d.R. das generische Maskulinum und sprechen damit alle Geschlechter an (m/w/d).