Das Geburtendefizit nimmt in Deutschland zu: 2005 starben 140.000 Menschen mehr als geboren wurden, 2004 lag das Geburtendefizit noch bei 113.000. Seit 1997 hat sich die Zahl des Geburtendefizits fast verdreifacht (von 48.000 auf 140.000).
Viele Gründe für die Kinderlosigkeit
Die Generation der 20- bis 39-Jährigen wünscht sich laut einer Untersuchung des Wiesbadener Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) weniger Kinder als noch vor etwa als zehn Jahren. 14,6% der Frauen und 26,3 der Männer dieser Altersgruppe wollen nach eigenen Angaben keine Kinder. Zu Beginn der neunziger Jahre wollten nur 9,9% der Frauen und 11,8% der Männer in diesem Alter kinderlos bleiben. Aber auch Infertilität, Angst vor einer ungesicherten Zukunft oder das Fehlen eines geeigneten Partners lassen die Kinderzahl schrumpfen.
Immer weniger Frauen in Deutschland werden Mütter
2001 verglich Eurostat den Anteil der kinderlosen Frauen in 12 europäischen Ländern. Dabei lag Deutschland (alte Bundesländer) mit 22% kinderlosen Frauen (gewollt und ungewollt) innerhalb des Geburtsjahrgangs 1955 an der Spitze der EU - gefolgt von Finnland mit 18% gegenüber Frankreich mit 8% und Portugal als „kinderfreundlichstes“ Land mit 7%. Laut dem Statistischen Bundesamt waren im März 2004 im früheren Bundesgebiet 30% der 37- bis 40-jährigen deutschen Frauen (Geburtsjahrgänge 1964 bis 1967) ohne minderjährige Kinder im Haushalt. In dem geburtenstarken Jahrgang 1960 kamen statistisch gesehen auf 1.000 Einwohner noch 17,3 Lebendgeborene, während 2003 schätzungsweise 8,7 Geburten auf 1.000 Einwohner fielen. Im Vergleich dazu kamen 2003 in Ägypten rein rechnerisch 24 Neugeborene auf 1.000 Einwohner.