„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Darmflora im frühen Kindesalter auch für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems von Bedeutung ist“, schlussfolgerte das amerikanische und dänische Forschungsteam unter der Leitung von Noel Mueller, außerordentlicher Professor für Epidemiologie am Anschutz Medical Campus der University of Colorado.
Für die Studie analysierten die Expert*innen Daten von 526 Kindern, die an einer dänischen Studie zu Asthma im Kindesalter teilgenommen hatten. Im Rahmen der Studie wurden von jedem Kind im Alter von einer Woche, einem Monat und einem Jahr Stuhlproben genommen. Diese Proben wurden analysiert, um den Gehalt der Darmbakterien zu bestimmen. Zugleich überprüften die Wissenschaftler*innen auch der Blutdruck der Kinder im Alter von drei und sechs Jahren.
Das Ergebnis: Kinder mit einer vielfältigeren Darmflora im Alter von einem Monat hatten im Alter von sechs Jahren einen niedrigeren Blutdruck. Die blutdrucksenkende Wirkung vielfältiger Darmbakterien war besonders wirkungsvoll bei Kindern, die mindestens sechs Monate lang gestillt worden waren.
Kinder mit einer sehr vielfältigen Darmflora hatten im Alter von sechs Jahren einen um etwa zwei Punkte niedrigeren systolischen Blutdruck als nicht gestillte Kinder, wenn sie mindestens sechs Monate lang gestillt worden waren, so die Expert*innen. (Der systolische Blutdruck misst den Druck in den Blutgefäßen während eines Herzschlags; er ist der obere Wert einer Blutdruckmessung.)
„Unsere Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, das Stillen im Säuglingsalter zu fördern, nicht nur für eine optimale Entwicklung der Darmflora, sondern auch für eine bessere Herz-Kreislauf-Gesundheit im Laufe des Lebens“, fügten sie hinzu.
Bluthochdruck im Kindesalter ist ein großes Problem, da sich die Prävalenz von 2000 bis 2015 weltweit verdoppelt hat und er heute 4 bis 7% der heranwachsenden Bevölkerung betrifft.
Quellen: HealthDay, Journal of the American Heart Association