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Störungen der Sprachentwicklung: Vorschulkindern mit Sprachspielen helfen

Wenn Vorschulkinder Schwierigkeiten haben, Laute zu formen oder sich überhaupt auszudrücken, sollten sie spielerisch gefördert werden, damit sie nicht die Freude am Sprechen verlieren. So können Kinder z.B. mithilfe des Spiels „Stille Post“ , bei dem ein Mitspieler seinem Nachbarn ein Wort ins Ohr flüstert, der es wiederum an den nächsten weitergibt usw., lernen, zu welchen Fehlern es beim Sprechen und Hören kommen kann, und das genaue Hören und das genaue Sprechen üben ...

Kinder im Vorschulalter, die unter einer Sprachentwicklungsstörung leiden, sollten mit Sprachspielen gefördert werden. Typisch für eine Sprachentwicklungsstörung ist, dass die Kinder Schwierigkeiten haben, Laute zu formen oder sich überhaupt auszudrücken. So kann es ihnen große Mühe bereiten, Wünsche klar zu formulieren und Erlebtes zu erzählen. Häufig haben sie Probleme mit der Grammatik und beim Bilden von Sätzen. Hinzu kann kommen, dass sie Laute, Silben oder ganze Wörter häufig wiederholen oder verschlucken. Durch Spiele, bei denen es ums Sprechen und Hören geht, können die Kinder ein Gefühl für Sprache bekommen. Dabei sollen sie lernen, verschiedene Laute voneinander zu unterscheiden, ihren Wortschatz erweitern und Sicherheit beim Sprechen gewinnen.“ Das Spiel „Stille Post“ beispielsweise, bei dem ein Mitspieler seinem Nachbarn ein Wort ins Ohr flüstert, der es wiederum an den nächsten weitergibt usw., ist dafür gut geeignet. Die Kinder können auf diese Weise in einer entspannten Atmosphäre erleben, zu welchen Fehlern es beim Sprechen und Hören kommen kann und das genaue Hören und das genaue Sprechen üben.

Aufgrund ihrer Probleme haben viele der betroffenen Kinder keine Freude am Sprechen und sind deshalb sehr still. Eltern sollten sie deshalb häufig ansprechen und in ihre Tätigkeiten einbeziehen. Eine gute Möglichkeit ist, das Kind beim Einkaufen oder Kochen Gegenstände benennen zu lassen und kleine Aufträge zu erteilen. Wichtig ist dabei eine klare Sprache mit kurzen, einfachen Sätzen, die den Fünf- bis Sechsjährigen als Orientierung für eigene Formulierungen dienen kann. Auch Kinderlieder eignen sich, spielerisch mit Sprache umzugehen und sie zu fördern. Das Singen eines vorgegebenen Textes nimmt dem Kind den Druck, etwas eigenes Sprachliches produzieren zu müssen. Entscheidend für eine erfolgreiche Sprachförderung ist, Freude am Sprechen und am Gespräch zu vermitteln. Dabei ist Kreativität gefragt, dem Kind Sprache auf vielfältige Weise anzubieten. Wenig empfehlenswert ist, bei fehlerhaften Wortbildungen oder falschem Satzaufbau zu korrigieren. Stattdessen sollte man die Äußerungen des Kindes in der korrekten Form wiederholen. Damit geben Eltern ihrem Kind die Möglichkeit, an ihrem Sprachmodell zu lernen.

Von einer behandlungsbedürftigen Sprachentwicklungsstörung sind nach Schätzungen mindestens 10% aller Kinder im Vorschulalter betroffen. Sie wird u.a. mit Hilfe sprachdiagnostischer Tests festgestellt. Ursachen sind oft körperliche Faktoren, wie beispielsweise Hörstörungen Fehlbildungen der Sprechorgane und Schwächen bei der Verarbeitung von Gehörtem. Es kommen aber auch die sozialen Bedingungen, unter denen ein Kind aufwächst, in Betracht. Liegen organische Einschränkungen vor, müssen diese zunächst beseitigt werden, um die Voraussetzungen für eine normale Sprachentwicklung zu schaffen. Eine Sprachförderung oder auch Sprachtherapie bei einem Spezialisten sollte möglichst früh beginnen, um eine weitere Stagnation der Entwicklung und seelische Folgen zu verhindern.