Stottern bei Kindern sollte so früh wie möglich behandelt werden. Wenn ein Kind im Vorschulalter sich gelegentlich verhaspelt, handelt es sich meist um so genanntes „Entwicklungsstottern“, das in der Regel nach etwa sechs Monaten wieder verschwindet. Doch wenn das Sprechen von Grimassen und Bewegungen von Kopf, Armen und Oberkörper begleitet wird, da die Silben nicht so rauskommen, wie das Kind will, sollten Eltern den Kinder- und Jugendarzt hinzuziehen. Es sei falsch, darauf zu hoffen, dass es von selbst besser wird, so Ruth Heap, Geschäftsführerin der Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe. Wenn nicht reagiert werde, könne sich das Stottern verschlimmern: „Die Kinder bemerken die Sorgen der Eltern, geben sich mehr Mühe und werden so noch mehr gestresst.“
Störungen im Sprachfluss treten der Expertin zufolge im Alter zwischen zwei und sechs Jahren häufig auf. Oft werde die Grenze zwischen Stottern und solchen verbreiteten Störungen nicht erkannt. „Stottern ist ein körperlich und nicht psychisch bedingtes Phänomen“, erklärt Heap. „Das Zusammenspiel der am Sprechen beteiligten Organe funktioniert dann in dem Alter, in dem die Kinder sprechen lernen, noch nicht richtig.“