Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Stressreiche Kindheit kann das Risiko für Bluthochdruck im Erwachsenenalter erhöhen

Eine Kindheit mit viel negativen Erfahrungen kann für einige Menschen das Risiko erhöhen, im Erwachsenenalter mit hohem Blutdruck zu kämpfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die auf dem jährlichen Kongress der American Heart Association (AHA) vorgestellt wurde.

Kinder, die in ihrer Kindheit Stress ausgesetzt waren, haben später Probleme, ihren Blutdruck zu regulieren, ein Frühwarnzeichen von Herzproblemen. Dies behauptet Professor Dr. Shaoyong Su vom Medical College der Augusta Universität in Georgia und seine Kollegen.

In einer Untersuchung hatten sie periodisch rund um die Uhr Blutdruckmessungen bei 373 Teilnehmern im Alter zwischen 7 und 38 Jahren durchgeführt, sodass sie Werte tagsüber und nachts erhielten. Diese Messwerte wurden über einen Zeitraum von 23 Jahren erfasst. Die Forscher hatten auch dokumentiert, ob die Teilnehmer als Kinder missbraucht oder vernachlässigt worden waren, in einer dysfunktionalen Familie oder in einer Familie mit niedrigeren sozioökonomischen Status aufgewachsen waren - alles Stressoren in der Kindheit.

Diejenigen, die über solche Widrigkeiten in ihrer Kindheit berichteten, hatten bei den Probanden eine 17%-ige höhere Wahrscheinlichkeit, einen erhöhten Blutdruck während des Tages zu haben. Das Risiko eines erhöhten Blutdrucks während des Schlafes war auch hoch. Der Blutdruck der Studienteilnehmer tagsüber schwankte zudem eher bei den Erwachsenen mit einer problematischen Kindheit im Vergleich zu Probanden, die keine schwierige Kindheit hatten.

Studienleiter Su kommentiert die Arbeit folgendermaßen: „Seit langer Zeit wissen wir, dass ungünstige Bedingungen im frühen Leben einen großen Einfluss auf unser späteres Leben haben, auf unsere Gesundheit und auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck. Aber etwas, was wir bisher nicht wussten, ist, wie widrige Umstände in der Kindheit unsere Blutdruckregulation beeinflussen - sowohl tagsüber als auch nachts, Jahr für Jahr. Diese Studie erforschte deshalb den Einfluss von frühem Lebensstress auf die Blutdruckregulierung im wirklichen Leben. Wir haben tatsächlich den Blutdruck von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter gemessen, was sehr einzigartig ist. Dabei haben wir festgestellt, dass, wer mehr stressvolle Umstände als Kind erlebt, eine andere Blutdruckregulation hat als Menschen, die eine „ruhige“ Kindheit hatten. Erstere haben einen höheren Blutdruck während der Nacht, und sie haben eine höhere Blutdruck-Variabilität tagsüber.“

Diese Wirkung von Stress auf den Blutdruck ist nachts von besonderer Bedeutung, denn dann sollte sich der Körper erholen. Bei Menschen, die unter Stress leiden, gelingt es dem Köper oft nicht, den Blutdruck in der Nacht zu senken. Die Blutdruckvariabilität wurde mit einer Reihe von gesundheitlichen Problemen bei Erwachsenen verknüpft, darunter ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, eine schlechtere Regeneration nach einem Schlaganfall und verminderte Hirnfunktion bei älteren Erwachsenen, so die Forscher.

Gegensteuern ist möglich

Menschen sind in der Lage, den negativen Einfluss einer stressvollen Kindheit zu überwinden, wenn sie andere Risikofaktoren für Bluthochdruck vermeiden, sagte Su. Dazu gehören ein gesundes Essen, ausreichend Bewegung, Rauchverzicht und mäßiger Alkoholgenuss und das Vermeiden von gegenwärtigem Stress.

Eltern mit Bluthochdruck in jungen Jahren können Risiko auf Kinder übertragen

Eine weitere dort präsentierte Studie kam zu dem Schluss, dass für Kinder mit Eltern, die in einem relativ jungen Alter (vor 55 Jahren) unter Bluthochdruck litten, sich das Risiko dafür ebenso erhöhte. Für diese Untersuchung analysierten Forscher mehr als 1.600 Erwachsene, die an der Framingham Herzstudie teilnahmen, eine Mehrgenerationenstudie, die in der Stadt Framingham, Massachusetts, durchgeführt wurde.

Diejenigen, die am ehesten einen hohen Blutdruck entwickelten, hatten demnach eine Mutter und einen Vater, die selbst in relativ jungem Jahren Bluthochdruck entwickelten.

  • Bei Menschen, bei denen kein Elternteil hohen Blutdruck besaß, zeigten nur 6% später selbst Bluthochdruck.
  • Etwa 8% der Menschen entwickelten hohen Blutdruck, wenn bei den Eltern im Alter von 55 Jahren oder älter Bluthochdruck diagnostiziert worden war.
  • Im Gegensatz dazu zeigten 19% der Kinder, bei denen beide Eltern früh unter Bluthochdruck litten, ebenso als Erwachsene früh Bluthochdruck.

Beide Studien wurden bei der Jahrestagung der American Heart Association (AHA) in New Orleans präsentiert.

Quelle: <link http: www.upi.com health_news childhood-stress-may-raise-risk-for-high-blood-pressure-later _blank external-link-new-window external link in new>UPI, <link http: newsroom.heart.org news xchildhood-adversity-linked-to-blood-pressure-dysfunction _blank external-link-new-window external link in new>AHA