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Studie: Gehirnerschütterungen können sich möglicherweise auf psychische Gesundheit von Kindern auswirken

Eine große kanadische Studie mit über 150.000 Teilnehmern fand einen Zusammenhang zwischen Gehirnerschütterung und dem Risiko zukünftiger psychischer Gesundheitsprobleme bei Kindern im Alter von 5 bis 18 Jahren.

Kanadische Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass bei Kindern, die eine Gehirnerschütterung erlitten hatten, im Vergleich zu Kindern mit einer orthopädischen Verletzung ein erhöhtes Risiko für psychische Probleme, Selbstverletzung und für eine Krankenhauseinweisung aufgrund psychischer Probleme vorhanden sei.

Leichte traumatische Hirnverletzungen, auch als Gehirnerschütterungen bekannt, sind sehr häufig und werden oft nicht erkannt. Gehirnerschütterungen machen einen erheblichen Teil der Arztbesuche aus, insbesondere bei Kindern. Trotz ihrer Häufigkeit ist wenig über die langfristigen Auswirkungen von Gehirnerschütterungen bekannt. Frühere Studien haben postuliert, dass verschiedene psychiatrische, Verhaltens- und emotionale Probleme in den Wochen und sogar Monaten nach einer Gehirnerschütterung auftreten können, obwohl ein Großteil dieser Arbeiten von schlechter Qualität war und sich kaum aussagekräftige Daten daraus ableiten ließen.

Kanadische Wissenschaftler versuchte nun, die Beziehung zwischen Gehirnerschütterung und psychischen Gesundheitsrisiken bei Kindern und Jugendlichen über einen Zeitraum von 10 Jahren zu beschreiben. Insgesamt 152.321 geeignete Patienten hatten während des Studienzeitraums eine Gehirnerschütterung. Diese verglichen die Experten mit 296.482 Kontrollpersonen mit orthopädischen Verletzungen. Es wurde ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Gehirnerschütterungsgruppe und dem Risiko für psychische Gesundheitsprobleme gefunden. Insbesondere hatten Kinder, die von einer Gehirnerschütterung betroffen waren, im Vergleich zur Kontrollgruppe häufiger Angstzustände, neurotische Störungen, Anpassungsstörungen, Stimmungs- und Verhaltensstörungen. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen Gehirnerschütterung und dem Risiko einer Selbstverletzung wurde ebenfalls festgestellt, ebenso wie der Zusammenhang zwischen Gehirnerschütterung und psychiatrischer Krankenhauseinweisung. Das Risiko, durch Suizid zu sterben, unterschied sich statistisch nicht signifikant zwischen den Gruppen.

Den Autoren zufolge sind ihre Ergebnisse vor allem wichtig, um Familien, Betreuer und Ärzte darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, Gehirnerschütterungen zu erkennen, sie angemessen zu behandeln und auf Komplikationen zu achten.

Quellen: <link https: www.physiciansweekly.com concussions-associated-with-adverse-mental-health-outcomes-in-children _blank external-link-new-window external link in new>Physician‘s Weekly, <link https: jamanetwork.com journals jamanetworkopen fullarticle _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Network Open