Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Studie: Rascher Wetterwechsel erhöht Asthmarisiko

Rascher Wetterwechsel - sowohl zu wärmeren als auch zu kälteren Temperaturen - oder/und eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit verstärken das Risiko für Asthmaanfälle. Das haben amerikanische Forscher herausgefunden ...

Nicht nur Pollen und kalte Luft können Asthmaattacken auslösen, sondern auch ein rascher Wetterwechsel. Dies bestätigen Dr. Alan Baptist, Leiter eines Asthma-Programms an der Universität von Michigan in Ann Arbor, und seine Kollegen: Wenn die Luftfeuchtigkeit um mehr als 10% gestiegen war oder wenn es Temperaturschwankungen von mehr als 12 Grad Celsius an einem Tag gegeben hatte, musste die Notfallaufnahme des Kinderkrankenhauses von Michigan in Detroit in den darauffolgenden Tagen mehr Patienten mit Asthma behandeln. Der Luftdruck hatte dabei keinen Einfluss auf die Krankheit. „Bekannt ist bereits, dass Asthmapatienten beim Trinken von heißer oder kalter Flüssigkeit Asthmaanfälle bekommen können. Offenbar wirken die Temperaturdifferenzen als Reiz, der über die bei Asthmakranken vorliegende überempfindliche bzw. hyperreagible Bronchialschleimhaut eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur und damit eine Verengung der Atemwege bewirkt“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die Forscher stellten ihre Ergebnisse in den Annals of Allergy, Asthma & Immunology vor.

Laut den Krankenakten der Notfallabteilung des Kinderkrankenhauses mussten im Verlauf von zwei Jahren mehr als 25.000 Kinder zwischen 1 und 18 Jahren aufgrund einer Verschlimmerung ihres Asthmas behandelt werden. Die Daten verglichen die Wissenschaftler mit Wetter bzw. Klima, Luftverschmutzung und den zirkulierenden Allergenen. Unabhängig von den bereits bekannten Faktoren hatten Wetteränderungen einen Einfluss auf die Einweisungen. Warum jene zu zusätzlichen Asthmaanfällen führen können, konnten die Forscher noch nicht begründen. „Diese Erkenntnisse haben noch wenig Einfluss auf den Alltag von kleinen Asthmapatienten. Wichtig ist es, dass Eltern und betroffene Kinder die individuellen Symptome genau beobachten und danach handeln. Unabhängig vom Wetter sollten Kinder ihr Asthmaspray nutzen. Im Haus können Eltern aber auf ein angenehmes Klima achten. Die Luftfeuchtigkeit sollte weniger als 50% betragen und die Räume sollten nicht überheizt sein“, empfiehlt Dr. Fegeler.