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Studie: Säuglingskoliken führen zu keinen anhaltenden Problemen

Eltern brauchen sich keine Sorgen machen, wenn ihr Baby Regulationsstörungen hatte bzw. ein sogenannte Schreibaby war, wenn das Schreien innerhalb von drei Monaten nachlässt. Diese Kinder zeigen keine anhaltenden Verhaltensprobleme. Zu diesem Schluss kommen aktuelle australische Untersuchungen des Murdoch Children's Research Institute (MCRI).

Die von Dr. Georgie Bell, einer Kinder- und Jugendärztin des Instituts, durchgeführte Studie zeigte, dass häufiges Weinen und andere Probleme, die damit in Zusammenhang stehen, meist von kurzer Dauer sind und in der Regel von selbst verschwinden. Früher vermutete man, dass die Luft im Bauch die Ursache für das Schreien sei, weil sie Bauchschmerzen und Blähungen verursacht, und sprach deshalb auch von Dreimonatskoliken. Doch heute ist bekannt, dass die Luft im Bauch eine Folge des Luftschluckens während des Schreiens ist.

Heute als Regulationsstörung bezeichnet

Experten sprechen mittlerweile nicht mehr von einem Baby mit Dreimonatskoliken, sondern von einem Kind mit Regulationsstörung, wenn ein gesundes Baby exzessiv weint, aber nach drei Monaten wieder damit aufhört. Frühere Studien schlossen Babys ein, deren Schreien länger anhielt. Säuglinge, die täglich mehr als drei Stunden an mindestens drei Tagen der Woche über mehr als drei Wochen aus unerklärlichen Gründen schreien und sich kaum beruhigen lassen, gelten als „Schreibabys“.

Für die Studie, die im „Journal of Pediatrics“ veröffentlicht wurde, verfolgten Forscher 99 Säuglinge mit Koliken sowie 182 Babys ohne Koliken und suchten nach Unterschieden im Verhalten, sobald die Kinder das Kleinkindalter erreicht hatten. Sie fanden keinen Unterschied bei Verhaltens- oder Regulationsproblemen wie Schlafen, Essen und Temperament.

Die Hauptautorin, Dr. Georgie Bell erklärte, dass viele Eltern befürchten, dass Schreibabys auch als Kleinkinder mit zwei oder drei Jahren Verhaltensprobleme zeigen und es familiäre Probleme gäbe. Bisher lagen keine eindeutigen Studienergebnisse vor.

Diese Studie könne Eltern nun beruhigen, so Dr. Bell. Im Vergleich zu Babys ohne „Dreimonatskoliken“ zeigten „Schreibabys“ keine lang anhaltenden Verhaltensprobleme, und auch das Wohlbefinden der Familie sei später nicht beeinträchtigt.

"Obwohl es für Eltern zweifellos eine schwierige Zeit ist, können wir ihnen jetzt versichern, dass am Ende des Tunnels Licht brennt und dass ihr Baby zu einem Kleinkind ohne höheres Risiko für Verhaltensprobleme heranreifen wird – ebenso wie Kinder ohne ‚Dreimonatskoliken‘. "

Jedes fünfte Kind leidet unter Koliken, die bei ihren Müttern das Risiko erhöhen, eine postnatale Depression zu entwickeln. Dr. Bell sagte, sie gehöre zu denen, die nach der Geburt ihres zweiten Kindes, das an Koliken litt, Depressionen entwickelten.

"Wenn mir jemand hätte sagen können, dass es besser werden würde, hätte das meine Wahrnehmung verändert", ergänzte Bell, deren Sohn jetzt sechs Jahre alt ist.

Co-Autorin Dr. Valerie Sung sagte, dass die Studie auch keinen Unterschied in der psychischen Gesundheit zwischen Eltern, deren Babys Koliken hatten, und denen, deren Kinder nicht darunter litten, zeigte.

"Wir können jetzt sagen, ist, dass sich - wenn die Regulationsstörungen innerhalb von drei Monaten aufhören - das Verhalten des Kindes und das Wohlbefinden seiner Familie, wenn das Kind zwei oder drei Jahre alt ist, nicht anders entwickelt als bei Familien, deren Baby keine Koliken hatte", fasste Dr. Sung zusammen.

Quelle: <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>MedicalXpress, <link https: www.mcri.edu.au news infant-colic-leads-no-ongoing-problems-study-shows _blank external-link-new-window external link in new>Murdoch Children's Research Institute,<link https: www.kinderaerzte-im-netz.de http: https www.jpeds.com article pdf _blank external-link-new-window> Journal of Pediatrics