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Studie stellt Zusammenhang zwischen gutem Sehen und Aufenthalt im Freien her

Australische Forscher haben herausgefunden, dass Kinder, die die meiste Zeit im Freien verbringen, das geringste Risiko haben, kurzsichtig zu werden. Kurzsichtigkeit wird vermutlich sowohl durch Umweltfaktoren als auch durch genetische Faktoren beeinflusst...

Eine australische Studie, die u.a. auf der 12. Internationalen Konferenz für Kurzsichtigkeit (12th International Myopia Conference) vorgestellt wurde, legt einen Zusammenhang zwischen Landleben und gutem Sehen bzw. Stadtleben und Kurzsichtigkeit nahe. Kinder, die die meiste Zeit im Freien verbringen, haben demnach das geringste Risiko, kurzsichtig zu werden. Kurzsichtigkeit (Myopie) gehört zu der häufigsten Fehlentwicklung des Auges in der ersten Lebenshälfte. Dabei wächst das Auge zu sehr in die Länge, so dass Gegenstände in der Ferne unscharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Experten gehen davon aus, dass Kurzsichtigkeit z.T. durch Umweltfaktoren und z.T. durch genetische Faktoren beeinflusst wird.

Mittlerweile leiden fast 80% der Menschen mit gehobener Bildung an Kurzsichtigkeit - möglicherweise auch, weil diese Menschen sich für lange Zeit auf etwas in ihrer Nähe konzentrieren müssen, wie z. B. auf ein Buch. Dr. Kathryn A. Rose und ihre Kollegen von der Universität in Syndney hatten bei fast 2.000 Zwölfjährigen Kindern aus 51 unterschiedlichen Schulen zwischen 2003 und 2005 festgestellt, dass diejenigen, die täglich mehr als 2,8 Stunden im Freien verbrachten, ein geringeres Risiko für Kurzsichtigkeit aufwiesen als jene Kinder, die weniger Freizeitaktivitäten außerhalb von Gebäuden hatten. Zwölfjährige, die pro Tag weniger als 1,6 Stunden draußen verbrachten und sich mehr als 3,1 Stunden mit Lesen oder ähnlichen Aktivitäten beschäftigten, verdoppelten oder verdreifachten laut der Untersuchung von Dr. Rose und ihren australischen Kollegen sogar ihr Risiko für Kurzsichtigkeit. Die Forscher konnten noch nicht eindeutig bestätigen, dass der Aufenthalt im Freien gesund fürs Auge ist, aber sie gehen davon aus, dass durch die Helligkeit dort die Freisetzung von Dopamin angeregt wird. Und von diesem Stoff weiß man, dass er das Augenlängenwachstum blockieren kann.