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Studie sucht kleine Tricks gegen Hyperaktivität

Ob Kindern, die unter Hyperaktivität leiden, durch Konzentrationsübungen geholfen werden kann, wollen Tübinger Forscher im Verlauf von drei Jahren herausfinden. Mit einem so genannten Biofeedback sollen die Kinder die bei Hyperaktivität zu wenig aktivierten Gehirnregionen gezielt stimulieren …

Tübinger Wissenschaftler wollen herausfinden, ob hyperaktive Kinder ihre zappeligen Beine durch Konzentrationsübungen stillhalten können. Die Kinder sollen lernen, bestimmte Gehirnregionen gezielt zu aktivieren, um so ihre Symptome zu regulieren, erklärte Ute Strehl vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie. In einer Studie mit 150 Kindern wollen die Experten nun herausfinden, wie sie den kleinen Patienten beibringen können, die für Hyperaktivität zuständigen Gehirnregionen gezielt zu aktivieren.

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist die am weitesten verbreitete psychische Störung bei Kindern und Jugendlichen. Psychologen gehen inzwischen davon aus, dass die Symptome wie Unkonzentriertheit und Impulsivität durch eine Untererregung bestimmter Gehirn-Regionen ausgelöst würden, so Strehl. Mit einem so genannten Biofeedback bzw. Neurofeedback sollen die Kinder diese Untererregung ausgleichen. „Das geht zum Beispiel, indem sie sich vorstellen, sie haben Geburtstag, und gleich dürfen sie alle Geschenke auspacken“, erklärte die Forscherin. Mit solchen kleinen Tricks könnten Kinder womöglich bald sehr gut mit ADHS leben.

Erste Ergebnisse sollen in drei Jahren vorliegen. Im Rahmen der Studie werden auch Kinder in Mannheim, Heidelberg, Frankfurt und Göttingen untersucht.