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Studienzeit: Elterliche Kontrolle behindert Selbstständigkeit

Laut einer aktuellen Studie fühlen sich junge Studenten deprimiert und sind mit ihrem Leben unzufrieden, wenn ihre Eltern ständig Einfluss darauf nehmen und es bestimmen.

Psychologie-Professorin Holly Schiffrin und ihre Kollegen von der Universität in Washington, USA, kommen in ihrer in der Fachzeitschrift Journal of Child and Family Studies zu dem Ergebnis, dass wenn Eltern sich zu sehr in das Leben ihrer Kinder einmischen, dies auf sie negative Auswirkungen hat. Sie fühlen sich weniger kompetent und fähig, ihr eigenes Leben und die darin auftretende Probleme in den Griff zu bekommen. Demgegenüber wirkt sich eine gewisse Anteilnahme und etwas Engagement der Eltern aber positiv auf die Entwicklung der jungen Erwachsenen aus – sowohl emotional als auch sozial. Heranwachsende brauchen laut Dr. Schiffrin zunehmend mehr Unabhängigkeit, um selbstständige junge Erwachsene zu werden.

Für ihre Untersuchung befragten Prof. Schiffrin und ihr Team fast 300 Studenten im Alter von 18 bis 23 Jahren mithilfe eines Online-Fragebogens. Die Teilnehmer sollten das Verhalten ihrer Mutter ihnen gegenüber beschreiben, und angeben, wie sie ihre eigene Autonomie, ihre Kompetenz und soziale Eingebundenheit selbst beurteilen würden. Die Forscher beurteilten, inwieweit die Heranwachsenden mit ihrem Leben zufrieden waren, ob sie unter Ängsten und/oder depressiven Symptomen litten.

Insgesamt zeigte sich, dass ein unangemessener Grad von elterlicher Verhaltenskontrolle mit negativen Folgen für den jungen Erwachsenen verbunden war. Die Autoren bezeichnen ein starkes Einflussnehmen der Eltern als „Helicopter-Parenting“. Sie warnen Eltern davor, zu glauben, sie würden ihre Kinder damit unterstützen, wenn sie überprotektiv sind. Sie sollten ihr Engagement den Bedürfnissen ihres Kindes, das erwachsen wird, anpassen.

Quellen: ScienceDaily, Journal of Child and Family Studies

(KIN-red)