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Stürze auf den Fahrradlenker können innere Organe verletzen

Bei Kindern sind insbesondere Stürze auf den Fahradlenker Ursache für Verletzungen von inneren Organen. Bauchorgane sind bei etwa 2 bis 5% der Kinderunfälle betroffen. Etwa 90% davon gehen in Europa auf stumpfe Gewalteinwirkung zurück. Verkehrs-, Sport- und Spielunfälle sind die häufigsten Ursachen. Gefährlich an diesen Verletzungen ist, dass sie äußerlich wenig Spuren hinterlassen ...

Ein Sturz über den Fahrradlenker kann unter Umständen innerhalb der Leibeshöhlen Wunden verursachen. „Diese so genannten stumpfen Verletzungen sind besonders gefährlich, da auf den ersten Blick nichts zu erkennen ist. Auch wenn ein Kind zunächst keine Beschwerden zeigt, sollten Eltern solche Unfälle immer abklären lassen. Eine klinische Überwachung kann sinnvoll sein“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Denn es kann sich ein Bluterguss in einem Organ bilden, der erst nach einigen Stunden platzt und zu Rissen in der Organkapsel mit nachfolgender Blutung in die Bauchhöhle führt. Deshalb entwickeln sich nach Prellungen innerer Organe manchmal erst verzögert starke Bauchschmerzen. Jede Art von Gewalteinwirkung auf den Bauchraum wie Hufschläge von Pferden, Fußtritte, Stürze aus größerer Höhe (z.B. Hüpfburg) oder Ähnliches kann Bauchorgane in Mitleidenschaft ziehen.

Verletzungen der Baucheingeweide treten bei etwa 2 bis 5% der Kinderunfälle auf. Etwa 90% davon gehen in Europa auf stumpfe Gewalteinwirkung zurück. Verkehrs-, Sport- und Spielunfälle sind die häufigsten Ursachen. „Bei Kindern nehmen die Oberbauchorgane in Relation zur Körpergröße mehr Raum ein als bei Erwachsenen. Auch der Abstand der Organe zur Bauchdecke ist noch geringer, u.a. durch weniger Fett und geringer ausgebildete Muskeln. Dadurch können bei Heranwachsenden Kollisionen mit Gegenständen schneller Schäden verursachen. Um das Unfallrisiko beim Fahrradfahren zu verringern, sollten der Lenker eines Kinderfahrrads einen großen Durchmesser haben und insbesondere an der Lenkergabel und den Griffenden Knautschzonen vorhanden sein, um den Druck beim Aufprall besser zu verteilen“, empfiehlt Dr. Fegeler.