Insbesondere kleine Kinder fallen häufig auf den Kopf, da dieser bei ihnen der schwerste Teil des Körpers ist und deshalb bei Stürzen nach unten gezogen wird. Gegenüber Erwachsenen haben sie jedoch den Vorteil, dass ihr Kopf elastischer ist. Die Schädelnähte sind noch nicht verschlossen und die Schädelknochen noch nicht ganz verknöchert und deshalb weich, so dass Stöße leichter abgefangen werden können. Bei Schulkindern ist der Kopf vor allem beim Fahrradfahren, beim Inlineskaten oder bei sportlichen Aktivitäten wie Reiten gefährdet. Deshalb sollten Kinder dabei immer einen schützenden Helm tragen.
„Hat das Kind eine Kopfverletzung, sollten Eltern zunächst Ruhe bewahren. Die häufigste und leichteste Folge ist eine Gehirnerschütterung. Typische Zeichen dafür sind Schwindel, Kopfschmerzen und Erbrechen. Wichtig ist es, auf welchem Untergrund das Kind gelandet ist und mit welchem Teil des Kopfes es aufgekommen ist. Vor allem der seitliche Kopf ist besonders verletzungsgefährdet“, erklärt Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und Kinder- und Jugendärztin. Eltern sollten unbedingt ärztliche Hilfe holen, wenn sich am Kopf eine weiche und schwappende Beule bildet oder das Kind mit einer zeitlichen Verzögerung erbricht. Insbesondere wenn Eltern das Gefühl haben, dass ihr Kind nicht normal reagiert, wenn seine Sprache undeutlich ist bzw. es sogar bewusstlos ist oder krampft, sollten sie sofort den Notarzt rufen. Denn dann kann ein Schädel-Hirn-Trauma vorliegen. Auch wenn Blut aus den Ohren, der Nase oder dem Mund austritt, deutet dies auf eine Verletzung des Gehirns hin, die umgehend behandelt werden muss. Eltern sollten auch Tage und Wochen nach dem Unfall aufmerksam bleiben, denn ein Bluterguss im Gehirn kann sich langsam entwickeln.