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Suche nach der Ursache für Lese-Rechtschreib-Störungen

Etwa 5% der Kinder eines Jahrgangs leiden unter Legasthenie. In einer Studie der Universität Jena soll nun ermittelt werden, welche Gehirnregionen mit an der Störung des Schriftspracherwerbs beteiligt sind…

Neurobiologinnen des Uniklinikums in Jena wollen nach den Ursachen für Legasthenie forschen. In einer Studie werden je 50 Kinder mit und ohne Lese-Rechtschreibe-Störung untersucht, so Diplompsychologin Mireille Trautmann. Schätzungen zufolge haben etwa 5% der Kinder eines Jahrgangs mit Legasthenie zu kämpfen. Wie und warum die Störung des Schriftspracherwerbs entstehe, sei für die Wissenschaft nach wie vor unklar. In Jena soll die Aktivität der Hirnregionen der Kinder untersucht werden.

In der Studie müssen die Fünf- und Sechsklässler Aufgaben lösen, während sie in einem Magnetresonanztomographen - einer Art Röhre, die ein Magnet umschließt - liegen. Danach werden per EEG die Spannungsschwankungen des Gehirns erfasst, während die Kinder dieselben Aufgaben noch einmal lösen. Mit beiden Methoden wollen die Neurobiologinnen ermitteln, welche Hirnareale bei Legasthenikern und welche bei den anderen Kindern aktiviert sind.

Denkbar sei, dass künftig bei Babys ein EEG gemacht werde, um zu erkennen, ob eine Lese-Rechtschreibe-Störung vorliegt. Die Ergebnisse der Studie liegen voraussichtlich in eineinhalb Jahren vor.