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Sucht: Elterliche Aufmerksamkeit kann negativem Einfluss von Gleichaltrigen entgegenwirken

Elterliche Aufmerksamkeit, aber auch eine gewisse Kontrolle der Aktivitäten ihrer Kinder wirken einer aktuellen amerikanischen Studie zufolge dem negativen Einfluss von Gleichaltrigen, die sich für Alkohol, Zigaretten und/oder Drogen interessieren, entgegen.

„Heranwachsende, mit denen ein Jugendlicher verkehrt und befreundet ist, gewinnen zunehmend auch an Bedeutung im Hinblick auf seine Lebensweise, aber Eltern können die negativen Auswirkungen abschwächen. Zeigen Eltern Interesse an den Aktivitäten und Kontakten ihrer Teenager und verfolgen diese, so überlegen Heranwachsende vermutlich eher, auf welches Risiko sie sich einlassen“, gibt Dr. med. Matthias Brockstedt, Suchtbeauftragter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), zu bedenken.

Amerikanische Forscher hatten 674 kalifornische Fünftklässler bis zur siebten Klasse beobachtet. Sie dokumentierten, welche Kontakte die Teilnehmer hatten, ob sie laut eigenen Aussagen überlegten, evtl. Alkohol, Tabak oder andere Drogen zu konsumieren, und ob sie dies auch in die Tat umsetzten. Als die jungen Probanden die fünfte Klasse besuchten, filmten die Experten Familieninteraktionen während einer 20-minütigen strukturierten Aufgabe zwischen Mutter und Kind und, wenn möglich, Vater und Kind. Damit konnten geschulte Beobachter die Wechselwirkungen zwischen Eltern mit ihren Kindern bewerten. In der fünften Klasse hatte weniger als 1% der Kinder Zigaretten probiert, und 92% hatten nicht die Absicht, dies zu tun, 3,4% hatten Bier gekostet, während 89,6% nicht planten, Alkohol zu trinken. Keines der Kinder berichtete, Drogen genommen zu haben, und 93,2% gaben an, dies auch nicht vorzuhaben. Eine ähnlich hohe Zahl der Kinder hatte nicht geplant, in der siebten Klasse zu rauchen, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen. Doch wenn ihre Freunde eher zu riskanten Verhaltensweisen tendierten, erhöhte sich im Laufe der Zeit das Risiko der Minderjährigen, sich ebenso an ungesunden Aktivitäten zu beteiligen. Die elterliche Kontrolle in der fünften Klasse wirkte sich demgegenüber positiv aus. Diesen schützenden Effekt zeigte nur noch ein Charakterzug der Kinder: Schüchternheit. „Neben der Aufmerksamkeit, die Eltern ihren Kindern geben, sollten sie immer auch an ihre Vorbildfunktion denken. Eltern sollten beim Umgang mit Alkohol und anderen Genussmitteln mit gutem Beispiel vorangehen“, rät Dr. Brockstedt, „denn elterlicher Alkoholkonsum erhöhte auch in dieser Studie den Anteil an Kindern, die selbst schon einmal Alkohol getrunken oder geraucht haben.“

Quelle: <link http: www.pediatricnews.com specialty-focus mental-health single-article-page parental-monitoring-buffers-peer-influence-on-kids-substance-use _blank external-link-new-window external link in new>Pediatric news digital network, <link http: www.drugandalcoholdependence.com article s0376-8716 _blank external-link-new-window external link in new>Drug and Alcohol Dependence
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