Suchtvorbeugung kann nach Ansicht von Fachleuten schon bei der pädagogischen Betreuung in Kindertagesstätten beginnen. „Wichtig ist beispielsweise, schon früh die Kommunikationsfähigkeit und das Selbstwertgefühl der Kinder zu fördern“, so Christian Thiel von der psychosozialen Beratungsstelle des Caritasverbandes Wittlich.
Bewährt habe sich nach Thiel beispielsweise das Projekt des „Spielzeugfreien Kindergartens“:
www.spielzeugfreierkindergarten.de
Für einen Zeitraum von drei Monaten verschwinde dabei das gesamte vorgefertigte Spielzeug aus den Räumen. „Nur Stühle, Tische und ein paar Decken bleiben zurück.“ Er habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder dann wieder viel mehr Rollenspiele übten, mehr miteinander sprächen und sich eigene Regeln setzten. Auf spielerische Weise würden so Verhaltenweisen gelernt, die sie später von legalen und illegalen Drogen abhalten können: Kommunikation, zwischenmenschliche Beziehung, Umgang mit Gefühlen, kritisches Denken, Entscheidungsfindung und Handlungskompetenz, Problemlösung, Selbstbehauptung, Selbstwahrnehmung, Widerstand gegenüber Gruppendruck, Umgang mit Stress und Angst, Frustrationstoleranz. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Menschen mit diesen Fähigkeiten weniger gefährdet, von Suchtmitteln abhängig zu werden. Die Anlagen für diese „Lebenskompetenzen“ sind bereits beim Säugling vorhanden. Kinder brauchen nur noch die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu spüren und weiter zu entwickeln.
Selbstverständlich ist der Kindergarten nur ein Bereich, in dem Suchtvorbeugung stattfinden kann. Besonders wichtig sind die Familie und später die Schule.
Weitere Informationen unter: