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Suppenkasper oder krankes Kind?

Kinder können mal große Mengen verschlingen und dann wieder mit ganz kleinen Portionen auskommen. Sie haben in der Regel ein gesundes Gefühl für Hunger und Sättigung. Essverbote und -zwang können ihr natürliches Empfinden allerdings stören. Auch so genannte "Kindernahrungsmittel" verderben den Appetit, da sie meist sehr viel Kalorien, Fett und Geschmacksverstärker enthalten...

Kinder können sehr unterschiedliche Mengen essen, ohne dass dies bedenklich sein muss. Ein- bis Dreijährige neigen u. a. häufig dazu, alles abzulehnen, was sie nicht kennen. Ein mangelndes Hungergefühl gehört aber auch zu den ersten Anzeichen für viele „Kinderkrankheiten“. Der Körper braucht seine Kräfte für die Abwehr des Infektes und will sich nicht zusätzlich mit der Verdauung belasten. Sogar psychische Probleme (z. B. Stress in der Schule, Trennung der Eltern) können den Appetit verderben und im Extermfall zu einer Essstörung wie Magersucht führen. „Wenn das Kind über längere Zeit die Nahrung verweigert oder zusätzlich Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust oder Blässe auftreten, sollte Eltern in jedem Fall mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt. Dort können u.a. auch chronische Krankheiten oder Eisenmangel ausgeschlossen werden. Vor allem bei Säuglingen sollten Eltern rasch handeln, denn bei ihnen besteht die Gefahr der Austrocknung – in Verbindung mit Durchfall schon nach einigen Stunden“, warnt Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Nentwich, Vizepräsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Damit die Lust am Essen nicht verloren geht, sollten Eltern nicht vor den Mahlzeiten Getränke anbieten. Auch so genannte „Kindernahrungsmittel“ sind als Snack ungeeignet, da sie zu viel Fett und Zucker sowie Geschmacksverstärker enthalten. Viel Bewegung an der frischen Luft hilft dagegen den Appetit anzuregen. Da Kinder in der Regel ein natürliches Gefühl für Hunger und Sättigung besitzen, sollten Eltern sie auf keinen Fall zum Essen zwingen.