Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

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Tag der Ärzte am 18.1.06

Am 18.01.2006 werden bundesweit viele Kinder- und Jugendärzte ihre Praxen schließen und zum Teil mit ihren Helferinnen nach Berlin fahren, um dort zusammen mit anderen Fachärzten gegen die derzeitige Gesundheitspolitik zu protestieren. Die Versorgung von medizinischen Notfällen wird gesichert...

Am 18.01.2006 werden bundesweit viele Kinder- und Jugendärzte ihre Praxen schließen und zum Teil mit ihren Helferinnen nach Berlin fahren, um dort zusammen mit anderen Fachärzten gegen die derzeitige Gesundheitspolitik zu protestieren. Die Versorgung von medizinischen Notfällen wird gesichert.
“Wir demonstrieren für das Recht der Kinder und Jugendlichen auf bestmögliche gesundheitliche Versorgung”, so der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. med. Wolfram Hartmann. “Wir Kinder- und Jugendärzte brauchen vernünftige Rahmenbedingungen, um kranke Kinder und Jugendliche qualifiziert betreuen zu können.

  • Wir fordern die Abschaffung starrer Budgets für Heilmittel (Krankengymnastik, Logopädie, Ergotherapie) und Medikamente. Weder wollen wir persönlich bei Budgetüberschreitungen in Regress genommen werden, noch unseren Patienten Privatrezepte ausstellen müssen. Kranke Kinder und Jugendliche müssen ihre Therapien erhalten, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Eltern und ohne Rücksicht darauf, dass eventuell vor ihnen andere Patienten das Budget ausgeschöpft haben.
  • Ferner fordern wir ein Ende des Bürokratiewahns in den Praxen durch unüberschaubare Chronikerprogramme und unterschiedliche Einschreibprogramme bei jeder Kassenart.
  • Wir protestieren gegen die enormen zusätzlichen Kosten durch Einführung der neuen elektronischen Krankenversichertenkarte.
  • Wir wehren uns dagegen, ärztliche Leistungen zu erbringen und dafür nicht wie jeder andere Leistungserbringer in EURO, sondern in Punkten mit sinkendem Punktwert honoriert zu werden, mit denen wir unsere Praxen nicht mehr wirtschaftlich betreiben können.
  • Wir wollen, dass unsere jungen Kollegen nicht mehr länger ins benachbarte Ausland abwandern müssen, wo sie bessere Bedingungen vorfinden.
    Wir wollen unsere Patienten so gut behandeln, wie wir können, und nicht so unzureichend, wie es uns die Politik vorschreibt.


Uns ist bewusst, dass wir unseren Patienten und ihren Eltern am 18.01.06 Unannehmlichkeiten zumuten. Aber die Resonanz auf unsere Forderungen, die Solidarität, die uns die Eltern in den vergangenen Wochen entgegen gebracht haben, ermutigen uns zu unserem Protest. Unsere Patienten und ihre Eltern stehen hinter uns, denn wir handeln in ihrem Interesse.