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Tag der Familie: "Jetzt ist Familie drin!"

Laut Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden, damit junge Menschen wieder den Mut zu Kindern haben. Das Motto des ersten deutschen Familientags am 15. Mai 2006 lautet deshalb: „Jetzt ist Familie drin!“...

Das Motto des ersten deutschen Familientags am 15. Mai 2006 lautet: „Jetzt ist Familie drin!“ In Zukunft sollen es Frauen und Männer leichter haben, mit Kindern erwerbstätig zu sein, so Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Eltern sollen deshalb z.B. ab dem 1. Januar 2007 ein Jahr lang maximal 67% ihres Nettoeinkommens erhalten, wenn sie für ihre Kinder im Beruf kürzer treten. International wird der Tag der Familie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2006 zum 12. Mal ausgerufen.


Immer weniger junge Paare entscheiden sich für Kinder
Die Generation der 20- bis 39-Jährigen wünscht sich weniger Kinder als noch vor etwa zehn Jahren. Dies ergab eine Untersuchung des Wiesbadener Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Als Grund für die Kinderlosigkeit wird häufig an erster Stelle die Sorge um die berufliche und finanzielle Zukunft genannt. 14,6% der Frauen und 26,3 der Männer dieser Altersgruppe wollen nach eigenen Angaben keine Kinder. Zu Beginn der neunziger Jahre wollten nur 9,9% der Frauen und 11,8% der Männer in diesem Alter kinderlos bleiben.


Schweden als familienfreundliches Vorbild
Das Berliner Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit den unterschiedlichen Kinderzahlen wohlhabender Nationen verglichen und festgestellt, dass die Kinderzahlen umso höher sind, je mehr Möglichkeiten Frauen haben, Beruf und Familie zu verbinden. So besuchen im kinderreichen Schweden (1,71 Kinder pro Frau) 48% aller Kinder unter drei Jahren eine Kindertagesstätte. Nach Angaben des Swedish Institut werden 75% aller Kinder von 1 bis 5 Jahren in einer Vorschule betreut und mehr als 50% der Väter nutzen das Recht auf bezahlten Elternurlaub während des ersten Lebensjahres des Kindes. Alte, traditionell geprägte Gesellschaftsstrukturen sorgen laut Berliner Institut für Bevölkerung und Entwicklung und Eurostat dagegen für deutlich geringere Kinderzahlen, wie z.B. Griechenland mit 1,29 Kindern je Frau. In Deutschland liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 1,36. Dort sind Frauen, die zwei oder mehr Kinder haben, nur noch zu 56% erwerbstätig. Damit Frauen auch mit Kindern rasch wieder in ihren Beruf einsteigen können, müssten auch Kleinkinder unter drei Jahren betreut werden können. In Deutschland liegt diese Quote – wie auch in Spanien und Italien – bei 10% und darunter.