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Tag des alkoholgeschädigten Kindes

Alljährlich wird am 9. September auf die schwer wiegenden Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft aufmerksam gemacht. Denn Alkohol in der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für Fehlbildungen und nicht genetisch bedingte geistige Entwicklungsstörungen bei Kindern…

Der Tag des alkoholgeschädigten Kindes wurde von der Initiative FASworld ins Leben gerufen und soll an die schwer wiegenden Konsequenzen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft erinnern. In der westlichen Welt leidet eines von 1.000 Kindern als Folge des Alkoholkonsums seiner schwangeren Mutter unter erheblichen Gehirnschäden, dem so genannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) oder Alkoholembryopathie. In Deutschland werden jedes Jahr mindestens 8.000 Kinder von alkoholkranken Frauen geboren, unter ihnen leidet mehr als ein Viertel an FAS. Die Zahl der Kinder, die durch Alkohol in der Schwangerschaft "nur" auffällige Gesichtsmerkmale sowie deutliche Entwicklungsstörungen aufweisen, so genannte fetale Alkoholeffekte (FAE), wird wesentlich höher geschätzt. Da es keine sichere Grenze gibt, bis zu der eine Schwangere Alkohol trinken kann, ohne dass ihr Ungeborenes geschädigt wird, gilt allgemein die Empfehlung, während der Schwangerschaft keinen Alkohol zu trinken.

Alkoholverzicht in der Schwangerschaft lohnt sich immer
Eine neuere Studie konnte nachweisen, dass sich der Verzicht auf Alkohol auch für Frauen „lohnt“, die sonst regelmäßig Alkohol getrunken hatten bzw. alkoholkrank waren. Dr. Nancy S. Handmaker und ihre Kollegen von der Universität von New Mexiko untersuchten 167 Schwangere, die an einem Alkoholinterventionsprogramm teilnahmen. Unter ihnen befanden sich 97 starke Alkoholikerinnen (mehr als fünf „Drinks“ pro Tag). Es zeigte sich, dass selbst bei den stärkeren Alkoholkonsumentinnen das ungeborene Kind gute Chancen hatte, sich normal zu entwickeln, wenn die Frauen mit dem Trinken aufhörten, sobald sie von der Schwangerschaft erfuhren. In der Studie bestanden zwischen den Kindern von Frauen, die nie Alkohol getrunken hatten, und von starken Trinkerinnen, die mit Beginn der Schwangerschaft abstinent wurden, keine signifikanten Unterschiede.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

  • der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.bzga.de)
    Elternratgeber "Auf dein Wohl mein Kind"
  • der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (www.dhs.de)
    Flyer "Alkoholfrei ist besser, z.B. in der Schwangerschaft und Stillzeit"
  • und FASworld Deutschland (www.fasworld.de)
    Flyer "Das fetale Alkoholsyndrom - Eine vermeidbare Behinderung"