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„Theater auf Rezept“ auf Wachstumskurs

Bundesweites Kultur-Projekt des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) steigert die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und macht Kindern und Jugendlichen Lust auf Theater.

"Theater auf Rezept", das das bundesweite Kultur-Projekt des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) steigert die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und macht Kindern und Jugendlichen Lust auf Theater.

Vor drei Jahren wurde das Kulturprojekt „Theater auf Rezept“ in Düsseldorf geboren: bei der Vorsorgeuntersuchung U10, U 11 und J1 erhalten alle Kinder und Jugendliche von ihrem Kinder- und Jugendarzt Theatergutscheine. Inzwischen machen 12 Kinder- und Jugendtheater in der ganzen Bundesrepublik mit, über 1000 Kinder und Jugendliche haben mit ihren Gutscheinen die Theatervorstellungen in ihrer Stadt besucht, viele haben durch „Theater auf Rezept“ zum ersten Mal in ihrem Leben die Möglichkeit bekommen, eine Theateraufführung zu erleben.
Die Idee dahinter: Theater regt die Entwicklung an, es fördert Intelligenz und soziale Kompetenz bei Kindern und Jugendlichen und natürlich macht es Spaß. „Kinder- und Jugendärzte haben heute vielfach nicht mehr mit den klassischen „Kinderkrankheiten“ zu tun, sondern mit den neuen Morbiditäten: vor allem mit sozial bedingten Sprachstörungen. Dadurch haben die betroffenen Kinder Schwierigkeiten in der Schule, später bekommen sie Probleme, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, Arbeit zu finden. Mit Logopädie lassen sich diese Entwicklungsstörungen nicht heilen. Denn die Kinder sind gesund. Hilfe gibt es nur durch Entwicklungsanregung. Frühe Theaterbesuche fördern die intellektuelle und besonders die sprachliche Entwicklung von Kindern erheblich“, erklärt dazu Dr. Hermann Josef Kahl, Gründungsmitglied des „Theater auf Rezept“-Projekts. Gleichzeitig sind die Theatergutscheine ein Anreiz, die Vorsorgeuntersuchungen zu nutzen. Dies ist besonders wichtig, denn mit zunehmendem Alter nehmen immer weniger Kinder die Vorsorgeuntersuchungen wahr. Während rund 81 Prozent der Kinder in Deutschland an sämtlichen Kinderfrüherkennungsuntersuchungen teilnehmen, sind es bei der J1, der Vorsorgeuntersuchung für Jugendliche, nur noch ein Drittel.

Immer mehr Kinder- und Jugendtheater wollen bei „Theater auf Rezept“ mitmachen. „Wir achten jedoch bei der Auswahl darauf, dass die Theater unseren Qualitätsansprüchen genügen, denn „Theater auf Rezept“ soll Kinder und Jugendliche lebenslang mit dem Theatervirus infizieren“, so Stephan Fischer-Fels, ebenfalls Mitgründer des Projekts und Leiter des Berliner Grips-Theaters.
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Peter Maffay, ermöglicht wird es durch die Förderung und Hilfe bei der bundesweiten Umsetzung durch die Siemens-Betriebskrankenkasse SBK.

Weitere Informationen zum Projekt Theater auf Rezept unter: www.theateraufrezept.de