Amerikanische Wissenschaftler haben jetzt Studienergebnisse veröffentlicht, die belegen, dass die antiretrovirale Behandlung die Lebenserwartung von HIV-positiv geborenen Kindern verlängert. Den Forschern lagen die Daten von 1.236 Kindern und Jugendlichen vor, von denen 70% nach 1996 mit einer antiretroviralen Behandlung begonnen hatten. Im Beobachtungszeitraum zwischen 1996 und 2006 sind 85 Studienteilnehmer verstorben.
Bei einer HIV-Infektion handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Einnahme von Medikamenten erfordert. Kinder beginnen ihre dauerhafte Behandlung meist nicht direkt nach der Geburt, sondern erst, wenn das Immunsystem durch die HI-Viren bereits geschwächt wurde. Fortan müssen sie diese Medikamente jedoch lebenslänglich einnehmen. Nachdem inzwischen belegt werden konnte, dass HIV-infizierte Erwachsene eine längere Lebenserwartung haben, wenn sie die antiretroviralen Medikamente erhalten, wollten die amerikanischen Forscher mit ihrer Studie jetzt klären, inwieweit auch Kinder langfristig von einer antiretroviralen Behandlung profitieren.
Die Wissenschaftler berechneten, dass die Studienteilnehmer, die während des Beobachtungszeitraums eine antiretrovirale Behandlung erhielten, eine 76% niedrigere Sterblichkeitsrate hatten, als diejenigen, die keine entsprechenden Medikamente einnahmen. Nach Ansicht der Forscher müssen nun weitere Untersuchungen die Auswirkungen einer langfristigen Behandlung, den Einfluss auf die Entwicklung des Immunsystems, das Wachstum, den Reifeprozess und die Lebensqualität erfassen.