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Tipps der Kinder- und Jugendärzte zum Start in eine Betreuungseinrichtung für Kleinkinder

Zum Ende der Schulferien im einwohnerreichsten Bundesland NRW kommen nicht nur Kinder in die Schule, sondern auch viele Kleinkinder in eine Kinderbetreuungseinrichtung. Im ersten Lebensjahr sollte dies sicher die Ausnahme sein und nach Möglichkeit vermieden werden, im zweiten und dritten Lebensjahr besuchen aber inzwischen aus unterschiedlichen Gründen über 40% der Kinder eine solche Einrichtung oder sind bei Tagesmüttern untergebracht.

„Ein unvorbereiteter Start in den Kindergarten gelingt nur selten. Eltern sollten Ihr Kind auf den Kindergarten rechtzeitig gut vorbereiten und nicht erst am ersten Kindergartentag. Je jünger ein Kind ist, desto länger dauert in der Regel die Eingewöhnungszeit“, so Dr. Wolfram Hartmann, der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. „Abschied und Trennung müssen geübt werden. Bei manchen Kleinkindern kann diese Phase durchaus mehrere Monate dauern, manchmal klappt es auch gar nicht, dann muss man noch ein Jahr zuwarten. Kleine Abschiede müssen mit dem Kind geübt werden, damit der erste Tag in der KiTa nicht gleich zum Katastrophen-Erlebnis wird“.

Spielnachmittage oder auch Übernachtungen bei den Großeltern oder Freunden ohne die Eltern sind eine gute Übung. Zusätzlich sollte das Kind die Gelegenheit haben, zunächst mit und dann ohne eine vertraute Bezugsperson Schnupperstunden im zukünftigen Kindergarten zu nehmen.

Der Eintritt in die KiTa oder der Aufenthalt bei einer Tagesmutter ist für ein Kleinkind ein großer Schritt in die Unabhängigkeit und der Beginn der Loslösung. Er verlangt den Kindern ab, dass sie sich auch ohne Ihre Hilfe in einer Gruppe positionieren, kleine Unsicherheiten alleine bewältigen, neue Regeln einhalten, viele Kinder und viel Lärm aushalten müssen. Gerade Einzelkinder benötigen hier viel Empathie und Geduld.

Je kindgerechter die Personaldecke in der KiTa ist (bei Kindern im 2. und 3. Lebensjahr sollte eine Relation von 1 Erzieher(in) zu maximal 3 Kleinkindern aus kinderärztlicher Sicht gewährleistet sein), desto schneller und besser gelingt die Eingewöhnphase. Erzieherinnen und Erzieher geben kompetenten Rat und helfen den Eltern und dem Kleinkind mit ihrer Erfahrung.

Das geliebte Schmusetier oder das „Schnuffeltuch“ sind in der Eingewöhnungsphase hilfreich. Ein kleines Ritual erleichtert oft Abschied von Mutter oder Vater. Für Kleinkinder ist der stufenweise Einstieg in den Kindergarten empfehlenswert. Die Aufenthaltsdauer sollte dann erst langsam gesteigert werden. Ganz besonders wichtig: zur vereinbarten Abholzeit sollten die vertrauten Bezugspersonen unbedingt pünktlich erscheinen.

Eltern sollten unbedingt auch an den notwendigen Impfschutz denken! Vor Eintritt in den Kindergarten sollten Kinder gegen folgende Erkrankungen geimpft sein: Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Hepatitis B, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, Hämophilus influenzae B, Diphtherie, Meningitis C sowie Pneumokokken.

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