Kinder müssen häufig Medikamente aufgrund von Infektionen durch Viren und Bakterien einnehmen. Vor allem Kleinkinder wehren sich oft gegen fremd schmeckende und riechende Stoffe. Sie machen den Mund nicht auf, spucken den Wirkstoff häufig wieder aus oder erbrechen ihn. Eine flüssige Arznei (am besten mit "gutem" Geschmack) ist leichter zu schlucken und deshalb günstiger als Tabletten. Manche Wirkstoffe können auch mit einem Saft, Tee oder Wasser, niemals jedoch mit Milch, auch nicht mit Muttermilch, vermischt werden, um den Medizin-Geschmack zu reduzieren. Denn wird das Medikament gleichzeitig mit Milch oder Milchprodukten oder Grapefruitsaft eingenommen, kann dies auch die Verarbeitung im Körper beeinflussen. Eltern sollten ihren Kinder- und Jugendarzt nach der richtigen Darreichungsform für ihr Kind fragen.
Zäpfchen am besten mit der Hand vorwärmen
Versuchen Sie Ihrem Kind, die Medikamente möglichst im Sitzen zu geben, denn im Liegen ist die Gefahr des Verschluckens größer. Ohren- und Nasentropfen sind angenehmer, wenn sie in der Hand vorgewärmt wurden. Auch Zäpfchen gleiten besser, wenn sie handwarm sind und mit etwas Wasser abgespült wurden. Cremes oder Öle zum Einführen sind in der Regel weniger geeignet, da sie die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen können, Vaseline kann allerdings benutzt werden.
Eltern sollten ihrem Kind niemals eigenmächtig Medikamente geben, sondern nur in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt, es sei denn, sie kennen das Mittel ganz genau, wie z.B. Fieberzäpfchen. Denn auch scheinbar harmlose Medikamente, wie z. B. Kopfschmerztabletten, wirken bei Kindern anders als bei Erwachsenen und können schwere Nebenwirkungen haben.