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Toben am Tag erleichtert das Einschlafen in der Nacht

Neuseeländische Forscher fanden heraus, dass Kinder weniger Schlafprobleme haben, wenn sie sich tagsüber viel bewegen. Pro Stunde Aktivität brauchen Kinder etwa drei Minuten weniger Zeit, um einzuschlafen. So das Ergebnis der Studie ...

Für jede Stunde, die Kinder tagsüber inaktiv sind, brauchen sie drei Minuten länger, um abends einzuschlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neuseeländische Studie. „Dies bestätigt, was viele Eltern aus eigener Erfahrung wissen. Ein Kind, das sich ausgepowert hat, schläft besser. Dies gilt allerdings nicht für die Stunde vor dem Zubettgehen. Dann sollten Kinder zur Ruhe kommen und idealerweise sich mit einer Routine, wie z.B. einer Gute-Nacht-Geschichte, auf die Nacht vorbereiten“, empfiehlt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die Forscher der Universitäten Auckland und Melbourne verfolgten bei 519 Kindern im Alter von sieben Jahren die Aktivität im Verlauf von 24 Stunden mit Hilfe eines Aktigraphen - einem Gerät, das Kinder um die Hüfte befestigen konnten und das die Dauer von Ruhe, mittlerer und starker Aktivität aufzeichnete sowie einen Durchschnittswert daraus berechnete. Zusätzlich mussten Eltern einen Fragebogen zum Schlafverhalten ihrer Kinder ausfüllen und Eltern sowie Lehrer die Kinder anhand einer vorgegebenen Skala beurteilen.

Es zeigte sich, dass die beobachteten Grundschüler durchschnittlich nach 26 Minuten einschliefen, jedoch mit großen individuellen Unterschieden. Die Mehrheit der Kinder brauchte zwischen 12 und 45 Minuten, um in den Schlaf zu sinken. Die durchschnittliche Schlafdauer betrug etwa 10 Stunden. Kinder, die tagsüber aktiver waren, hatten weniger Schlafprobleme. Sie schliefen schneller ein und länger durch. Überwiegende Inaktivität am Tag wirkte sich - unabhängig davon, ob die Kinder vor dem Fernseher saßen oder ein Buch lasen - negativ auf die Schlafdauer und -qualität aus. Ob die Kinder früh oder spät ins Bett gingen, hatte keinen Einfluss auf die Nachtruhe. „Wie wichtig ein gesunder Schlaf ist, zeigen Studien, die eine kürzere Schlafdauer mit einem höheren Risiko für Übergewicht und für schlechte Schulleistungen in Zusammenhang gebracht haben. Kinder zu sportlichen Aktivitäten zu motivieren, hat darüber hinaus nicht nur einen positiven Effekt auf den Schlaf, sondern dient auch der körperlichen Fitness, trainiert das Herz-Kreislauf-System und trägt zur Gewichtskontrolle bei“, lautet das Fazit von Dr. Fegeler.