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Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs bei jungen Amerikanerinnen nach HPV-Impfung stark gesunken

Die Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs gehen bei jungen Frauen in den USA rapide zurück, und Wissenschaftler*innen glauben, dass die zahlreichen geretteten Leben der HPV-Impfung zu verdanken sind.

© diy13 - stock.adobe.com

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Allein im letzten Jahrzehnt zeigen US-Gesundheitsdaten, dass die Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs bei Frauen unter 25 Jahren um 62% gesunken sind. In einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift JAMA führt der leitende Autor Ashish Deshmukh von der Medical University of South Carolina die dramatische Veränderung auf den HPV-Impfstoff zurück. Die Forschungsarbeit seines Teams unterschied nicht zwischen jungen Frauen, die den Impfstoff erhielten, und solchen, die ihn nicht erhielten, aber Deshmukh erklärte, er und seine Kolleg*innen „können sich keinen anderen Grund vorstellen, der zu einem so deutlichen Rückgang beigetragen haben könnte“. Insbesondere, da Studien in Großbritannien und Australien ergeben haben, dass die Gebärmutterhalskrebsraten unter denjenigen, die die Impfung erhalten haben, stark sinken.

Der HPV-Impfstoff wurde 2006 in den USA für junge Mädchen zugelassen. HPV ist ein hochinfektiöses Virus, das durch Hautkontakt übertragen werden kann und für 70% der invasiven Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich ist – eine der häufigsten Krebstodesursachen bei amerikanischen Frauen.

Während es selten vorkommt, dass Frauen in jungen Jahren an Gebärmutterhalskrebs erkranken, deuten die Forschungsergebnisse darauf hin, dass der Impfstoff diese Fälle bei unter 25-Jährigen noch seltener macht. Frühere Studien in den USA haben gezeigt, dass es zwischen 2012 und 2019 einen Rückgang der Gebärmutterhalskrebsfälle bei Frauen unter 25 Jahren um 65% gab. Dies ist jedoch die erste Studie, die die Sterberaten dieser Patientinnen berücksichtigt.
Die Forschung analysierte die US-Gesundheitsdaten von Frauen unter 25 Jahren von 1992 bis 2021 in Dreijahresblöcken. Zwischen 1992 und 1994 gab es in den USA 55 Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs bei jungen Menschen pro 100.000 Menschen. Zwischen 2019 und 2021 sank diese Zahl auf 13 Todesfälle pro 100.000 Menschen.

„Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die Dringlichkeit, die HPV-Impfrate zu verbessern“, schlussfolgern die Autor*innen. In den USA erreichte die HPV-Impfrate bei jungen Mädchen im Jahr 2021 78,5%, doch in den Jahren danach hat sich diese Rate kaum verbessert und zeigt sogar Anzeichen eines Rückgangs.

Australien hat mit fast 86% bei Mädchen eine der höchsten HPV-Impfraten der Welt, und bis 2028 wird es laut einigen nationalen Schätzungen weniger als vier neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs pro 100.000 Menschen geben – eine so niedrige Rate, dass die Krankheit als ausgerottet gelten könnte.

Die KV-Impfsurveillance (Auswertung von Abrechnungsdaten der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen) ergab für Deutschland bei 15-jährigen Mädchen im Jahr 2021 eine Impfquote von 54% für eine vollständige HPV-Impfserie und für gleichaltrige Jungen 27%.

Schutz vor Anal-, Penis- und Mundkrebs

Und es sind nicht nur Frauen, deren Leben gerettet werden kann Während der Impfstoff zunächst für junge Frauen zugelassen wurde, können mittlerweile auch ältere Frauen, Jungen und Männer den HPV-Impfstoff erhalten, da er nachweislich vor Anal-, Penis- und Mundkrebs schützt.

Der HPV-Impfstoff rettet heute weit mehr Leben, als Wissenschaftler*innen je für möglich gehalten hätten.

Quellen: ScienceAlert, JAMA, NaLI