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Trotzalter - Geduldsprobe für Eltern

Im Trotzalter sind viele Kinder zwischen Ohnmachts- und Allmachtsgefühlen hin- und hergerissen. Sie wollen ihre Wünsche durchsetzen und stoßen immer wieder an Grenzen - ihre eigenen und die anderer. Ihre Frustation darüber äußert sich häufig in den typischen Wutanfällen...

Etwa ab dem zweiten Lebensjahr entdeckt das Kind, dass es ein eigenständiges Wesen ist. Dann beginnt auch die Trotzphase, die etwa bis zum 4. Lebensjahr dauern kann. "Nein" und "Ich" sind nun die Lieblingswörter des Kindes. Es versucht seine Wünsche durchzusetzen und muss immer mehr feststellen, dass sein Willen gegen die eigenen und die Grenzen anderer stößt. Am häufigsten äußert sich sein Frust darüber in den typischen Wutausbrüchen. Für das Kind gerät die Welt aus den Fugen und ist nicht mehr "kontrollierbar" - seine Trotzanfälle sind eigentlich "Panikreaktionen". Deshalb hilft es in der Regel wenig, wenn Eltern in dieser Situation auf das Kind einreden.

  • Klare einfache Regeln helfen mehr als lange Erklärungen. Eltern sollten sich durch die Anfälle nicht unter Druck setzen lassen und bei ihren Verboten bleiben.
  • Eltern sollten für das Kind nachvollziehbar und berechenbar reagieren.
  • Wütende Eltern sind für das Kind leichter zu ertragen als Eltern, die sich abwenden und ihre Liebe entziehen.
  • Eltern sollten rechtzeitig Beratung in Anspruch nehmen, wenn sie sich der Situation nicht mehr gewachsen fühlen.

Im Trotzalter sind viele Kinder starken Gefühlsschwankungen ausgesetzt. Sie können von einem Wutausbruch rasch in eine anhängliche Phase wechseln. Gerade in dieser Zeit brauchen Kinder viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, da sie Schwierigkeiten haben, sich in der Welt zurechtzufinden und ihre Wünsche an die Realität anzupassen. Sie pendeln zwischen Ohnmachts- und Allmachtsgefühlen hin und her.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern - Abenteuer Familie" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 13.02. ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Expertin ist Frau Christiane Hanfstaengl - Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin und Familientherapeutin - im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.