Übersteigerte Erwartungen der Eltern und Bewegungsmangel lassen Kinder oft unkonzentriert und unruhig werden. Darauf weist der Deutsche Verband der Ergotherapeuten mit Sitz in Karlsbad hin. Auch zu viel Spielzeug überfordere den Nachwuchs. "Das Umfeld unserer Kinder hat sich massiv verändert", so der Verbandsvorsitzende Reinhild Ferber. "Einfach vor die Haustüre gehen und spielen ist heute oft nicht mehr möglich."
Voller Terminkalender ohne Bewegungsfreiheit
Zu oft würden Kinder mit dem Auto überall hingefahren. Angebote zum Ausgleich wie Kinderschwimmen, Krabbeln oder Gymnastik seien wenig hilfreich: Ein voller Terminkalender schränke die Möglichkeiten der Kinder ein, Kreativität zu entwickeln. "Kinder sind schnell überfordert durch das Angebot und den durchterminierten Tagesablauf", sagte Ferber. Dazu komme die gestiegene Erwartungshaltung der Eltern. "Heute wollen wir nur noch Elite-Kinder", bemängelte Ferber.
Bei der Behandlung versuchen die Ergotherapeuten, unruhigen und entwicklungsgestörten Kindern einfache Dinge anzutrainieren wie etwa das ruhige Halten eines Stiftes oder das Beachten einer Reihenfolge. Außerdem würden psychosoziale Komponenten wie Kritikfähigkeit trainiert, berichtete Ferber. Erfolgreich sei eine Behandlung aber nur, wenn auch die Eltern ihr Verhalten änderten: "Eine Mutter muss lernen, sich die Zeit zu nehmen und sich mit ihrem Kind zum Malen hinzusetzen."
Weitere Informationen
Deutscher Verband der Ergotherapeuten
Postfach 22 08
76303 Karlsbad
Tel.: 07248/918 10
Fax: 07248/91 81 71
Internet: www.dve.info